«Gibt eine andere Perspektive aufs Leben»

  10.04.2025 Wirtschaft, Romanshorn

Während zweier Jahre war sie das Gesicht von SRF in der Ukraine: Luzia Tschirky erzählte der Fernsehmoderatorin Sabrina Lehmann von ihren Erfahrungen im kriegsgeschüttelten Land. Eingeladen hatte die Arbeitgebervereinigung Romanshorn und Umgebung (AVR).

Im Sommer 2024 begann sie mit der Arbeit am Buch «Live aus der Ukraine»: «Das war für mich der Rahmen, um meine Erfahrungen zu fassen. Eigentlich war ich SRF-Korrespondentin in Russland. Am 22. Februar 2022 wurde ich zur Kriegsreporterin im Nachbarland Ukraine. Ob ich Angst hatte, als die Raketen und Bomben Kiew trafen? Ich denke, in den ersten Tagen musste ich einfach nur funktionieren. Und ziemlich rasch bekam ich auch neue Perspektiven auf das Leben an sich. Beispielsweise, als ich an der polnischen Grenze die weinenden Kinder sah, deren Väter in die Ukraine zurückkehren mussten.»

Was bis heute bleibt: «Die Ukraine wird beinahe täglich und jede Nacht beschossen.» Luzia Tschirky spricht schnell, muss nicht lange über die Fragen der Moderatorin nachdenken. Wenn sie vom permanenten Kriegszustand erzählt, von Häusern und Firmen, die zerstört werden. Von Menschen, die überzeugt werden müssen, da zu bleiben, weiterzuarbeiten, wieder aufzubauen. Um auch festzustellen, dass wir in einem Land mit vielen funktionierenden Systemen leben.

Starke Wirtschaftsregion
Im Kontrast dazu der vorgängig abgewickelte, geschäftliche Teil der Jahresversammlung des AVR, geleitet vom Präsidenten Andrea Roth: Romanshorn sei eine starke Wirtschaftsregion. Und in Zeiten des aktuellen Zollkrieges sei man auf eine starke Wirtschaft angewiesen, um eine Schweiz des Gemeinsinns und der Freiheit zu bewahren – wie es Nationalrätin Chris Vietze in ihrem verlesenen Grusswort betonte.

Andrea Roth nahm in seinem Rück- und Ausblick Bezug auf verschiedene Anlässe mit angeschlossenen Firmen und Institutionen: «Stichworte dazu sind der Digital und Innovation Campus in Kreuzlingen, der Berufswahlparcours und langjährige Firmenpräsenzen. Und hinweisen möchte ich auf das kommende Technologieforum in Romanshorn am 30. April und das geplante Phyto Valley am 22. Mai.»

Die Rechnung 2024 und das Budget 2025 schlossen mit einem Plus. Stefan Ströbele wurde aus dem Vorstand verabschiedet und für zwölf Jahre Engagement verdankt, Barbara Bosshart einstimmig wieder in den Vorstand gewählt.

Markus Bösch


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