Die «grösste Absurdität» abschaffen

  03.09.2025 Politik, Romanshorn

Die Sektionen Amriswil, Arbon und Romanshorn des Hauseigentümerverbands (HEV) machten mobil: Sie engagieren sich für die Abschaffung des Eigenmietwerts und organisierten deshalb ein Podiumsgespräch in der Rietzelghalle Egnach.

Die Klingen kreuzten sich am Dienstagabend, 2. September, Nationalrat Pascal Schmid, seines Zeichens auch Vizepräsident des HEV Thurgau, und Lukas Auer, Präsident des Thurgauer Gewerkschaftsbunds. Schmid bezeichnete den Eigenmietwert als die «grösste Absurdität» im Schweizer Steuersystem, weil Wohneigentümer für ihr eigenes Wohnen bestraft würden. Er zog unter anderem als Begründung, warum er die Versteuerung des Eigenmietwerts für unfair betrachtet, eine Parallele: «Das nicht geleaste Auto muss ja auch nicht als ‹Eigenleasingwert› versteuert werden.» Er rief in den Saal: «Packen wir die einmalige Chance, diese ungerechte Steuer zu beerdigen.» 

Lukas Auer entgegnete, der Systemwechsel sei nicht finanzierbar und bedeute eine steuerliche Mehrbelastung in allen Haushalten. Die Kantone hätten bereits angekündigt, dass sie zur Kompensation die Steuern für den Mittelstand erhöhen müssten. Schmid betonte, dass es falsch sei, generell von Steuerausfällen zu sprechen. Er gab zu bedenken, dass auch die Schuldzinsabzüge in der Steuererklärung erheblich eingeschränkt würden. Das sei sinnvoll, um jene zu belohnen, die ihr Eigenheim abzahlen. Bei höheren Zinsen führe im Übrigen der Systemwechsel sogar zu Mehreinnahmen der öffentlichen Hand.

Thomas Dufner, Geschäftsführer des HEV Thurgau, richtete einen flammenden Appell an die Anwesenden, Ja zu stimmen, weil dies wahrscheinlich nach jahrelangem politischem Seilziehen die letzte Chance sei, den Eigenmietwert abzuschaffen.

Roman Salzmann

 

 


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