Über 200 Dampflokfreunde machten der 241-A-65 (ehemals SNCF) im Locorama ihre Aufwartung: Der Romanshorner Hansjürg Oesch kennt sie, auch als TGV-Insider.

Einst zog sie Personen- und Güterzüge von Paris nach Strassburg und Basel: Die 241-A-65 gehört zu 89 weiteren Dampflokomotiven dieses Typs, die in den frühen 1930er-Jahren für französische Bahnen hergestellt worden sind: «Die Ära der Dampflokomotiven dauerte in Frankreich bis 1974. Diesen Betrieb habe ich selber nicht erlebt, weil ich mit meiner filmischen Begleitung der TGV-Züge erst später begonnen habe. Dass ich sie trotzdem kennen und schätzen lernte, hat zu tun mit meinen Gesprächen mit vielen Lokführern, die Dampfloks und TGV-Züge gefahren haben. Sie haben sozusagen zwei Jahrhunderte Bahngeschichte in sehr kurzer Zeit erlebt», erzählt Hansjürg Oesch.

Freiwillige in Aktion
Am Pfingstsonntag fuhr mit der 241-A-65 die eine der zwei noch fahrtüchtigen Loks beim Locorama ein, im Rahmen einer Sonderfahrt vom Depot Full bei Leibstadt an den Bodensee. «Bis 1968 diente sie noch als Heizlok im Depot Chaumont, wurde dann an einen Schweizer verkauft, kam ins Verkehrshaus und 1997 schliesslich ins deutsche Depot Meiningen. Dort werden fast alle noch betriebsfähigen Dampfloks instand gestellt. Jetzt in Full bewerkstelligen dies zahlreiche Freiwillige. Nach einer Generalüberholung 2018 bis 2024 steht sie jetzt wieder für Sonderfahrten zur Verfügung mit beeindruckenden Zahlen: Sie misst mitsamt Tender 26 m, bringt 200 t auf die Waage, fasst 35 m³ Wasser und 8 t Kohle. Ursprünglich für 120 km/h zugelassen, fährt sie jetzt mit maximalen 110 km/h.» Sagt es und zückt auch als ausgewiesener TGV-Kenner und -Fan die Kamera, um sie in zahlreichen Bildern festzuhalten.

Markus Bösch

Dampfzug im Locorama by Hansjürg Oesch