Hebeversuche der «Säntis» im Bodensee

  30.01.2025 Wirtschaft, Romanshorn

Silvan Paganini sprach in seinem Referat am Freitag, 24. Januar, im Museum Romanshorn im Rahmen der «Romishorner Runde» über den Stand der Arbeiten beim Schiffsbergeverein Romanshorn.

Max Brunner begrüsste den Referenten Silvan Paganini, Leiter Nautik und Werft der SBS in Romanshorn und Präsident des Schiffsbergevereins. In seinen beruflichen Tätigkeiten als Schiffsoffizier und Kapitän auf Hochseeschiffen in aller Welt, bringe er sehr viele Erfahrungen mit, über Arbeiten auf und unter Wasser, auch in grösseren Tiefen. Mit kleinerem Kostenrahmen und einfacheren technischen Mitteln arbeite er mit seinem Team an der Bergung des Dampfschiffes Säntis aus dem Bodensee.

Abklärungen und Bergeversuche
Früher gab es über 70 Dampfschiffe auf dem Bodensee. Die Schiffe DS Säntis und DS Helvetia wurden vor rund 90 Jahren versenkt, weil die damaligen Altmetallpreise zu niedrig waren für eine Verwertung. Bei Escher-Wyss in Zürich wurden Unterlagen und Pläne der Säntis gefunden und monatelang ausgewertet. Mit Tauchrobotern wurden Untersuchungen auf dem Seegrund rings um das Schiff gemacht. Mehrmals wurden Spülungen unter dem Schiffswrack gemacht und Hebeleinen befestigt.

Beim ersten Versuch ist das Stahlseil gerissen. Damit konnte der Zeitplan nicht mehr eingehalten werden, doch der Kanton bewilligte eine Verlängerung. Beim zweiten Versuch stürzte die Bergeplattform aufgrund eines Bremsversagens auf den Seegrund.

Es gab viele Rückmeldungen aus der Bevölkerung und in der internationalen Presse in Europa sowie in den sozialen Medien. In den einen Berichten wurde gesetzt werden. Ausserdem werde die ursprünglich geplante, damals jedoch nicht finanzierbare Litzenhebertechnik verwendet. Ein speziell entwickelter Tauchroboter, der mit Greifarmen auch anspruchsvolle Manöver unter Wasser durchführen kann, wurde für die Bergung konstruiert. Unterstützt wird das Vorhaben durch den Einsatz der Autofähre Euregia, die bei der Bergung und Hebung eine zentrale Rolle spielen soll. Dieser dritte Versuch könnte die letzte Chance sein, das Wrack erfolgreich zu bergen.

Andreas von Bergen


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