Manuela Eller aus Salmsach leitet den BoxFox, den Boxclub in Romanshorn, und bietet Box-Training (ausschliesslich Leichtkontakt) für alle an. Kinder, Jugendliche, Frauen, aber auch Männer sind willkommen und können das ganzheitliche Training absolvieren. Gerade die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen bereiten ihr als Trainerin grosse Freude.

Seit letztem Jahr ist Light-Contact Boxing von Jugend und Sport anerkannt und BoxFox der erste zugelassene Boxclub der Region. Manuela Eller möchte das Image vom Boxen aufwerten und positiv mitgestalten. Light-Contact Boxing? Was können wir uns darunter vorstellen und warum wird dies ausschliesslich in deinem Box-Club angewendet?

Technik schwieriger
«Beim Light-Contact Boxing werden nur leichte Schläge ausgeführt. Dadurch ist die Technik fast schwieriger, denn die Schläge müssen präzise und kontrolliert ausgeführt werden», erklärt Manuela. Die Hemmschwelle, in einen Box-Club einzutreten, ist bei Frauen und Jugendlichen immer noch gross, dem möchte sie entgegenwirken. Aus diesem Grund bietet sie vormittags nur für Frauen Trainings an und ein spezielles Jugendtraining am Mittwochabend von 18 bis 19 Uhr. Der Sport ist im eigentlichen Sinn kein Teamsport, jedoch ist ein Box-Club eine sehr teamorientierte Gruppe und es herrscht ein Zusammenhalt und ein Wille, gemeinsam stärker und besser zu werden. Im Training braucht es viel Respekt und Vertrauen. Zudem gilt, wie bei vielen Box-Clubs, der Ehrenkodex: «Keine Strassenschlägereien, boxen wird nur als Verteidigung angewendet.»

Ganzheitliches Training
Boxen − ein ganzheitliches Training, bei dem der Spass und die Freude an der Bewegung sowie die Entwicklung der grundmotorischen Fähigkeiten an erster Stelle stehen. Die Bewegungen sind intensiv und fördern die Ausdauer und Kraft, trainieren aber auch die Schnelligkeit, Koordination und die Beweglichkeit. Die Trainingseinheiten werden wie bei einem Boxkampf im Intervall abgehalten – 2 Minuten Training, 1 Minute Pause, respektive bei den Erwachsenen 3 Minuten Training. Auch wenn es leicht aussieht, ist es sehr anstrengend und intensiv und die Pausen werden dringend benötigt.
Durch das Boxtraining wird aber vor allem das Selbstvertrauen gestärkt. Gerade bei Jugendlichen ein wichtiger Faktor und eine spannende Entwicklung, die Manuela Eller immer wieder mit Stolz beobachtet.

Selbstbewusstsein stärken
Lana Felix, 17 Jahre, aus Romanshorn ist eine der Jugendlichen, die beim BoxFox trainieren. Sie ist neu Nachwuchstrainerin und hilft beim Kindertraining mit. Sie trainiert mindestens zweimal pro Woche und ist begeistert.
«Hier kann ich meine Energie gezielt einsetzen. Das Training ist hart und für den ganzen Körper. Nach der Eröffnung habe ich reingeschnuppert und war sofort mit dabei. Seit ich hier trainiere bin ich selbstbewusster, und nur schon die Gewissheit, dass ich mich selbst verteidigen könnte, macht mich stark.»
«Schläge» ins Gesicht und Verletzungen, sind dies nicht ein Hinder ungsgrund?
«Nein, darüber machen wir uns eigentlich keine Gedanken», meinen Lana und Anisa Krasniqi, 11 Jahre. «Die Verletzungsgefahr ist viel kleiner als in vielen anderen Sportarten», bestätigt auch Manuela Eller, «da die Schläge gezielt und in einem kontrollierten Rahmen abgesetzt werden. Wir rechnen mit ihnen und sind vorbereitet und geschützt.»
Aber genau bei den Schlägen ist Gesicht liegt eine der grossen Hemmschwellen für Frauen im Boxen. Nicht, dass sie Schläge erhalten könnten, sondern dass sie Schläge ins Gesicht ausführen sollen. Dies wird vielen erst im Training bewusst und bereitet grosse Mühe. Aber alle sind sich einig, boxen tut gut, macht Spass, und man kann den Ballast abschütteln und Energie gezielt loswerden.
Hier gehts zu den Videos zum Jugendtraining bei BoxFox

Conny David