Ein erster Besuch im gestalterischen Vorkurs der Kunstschule Romanshorn: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer versuchen sich in der neuen Technik und wenden erworbenes Wissen an.

An diesem Montagmorgen sind um 9.15 Uhr acht Teilnehmende da, zwei sind krank: «Heute geht es um den Umgang mit Tusche, Feder und Fineliner. Im Vorfeld habt ihr euch dazu eingelesen. Gegenstände und Material liegen bereit, probiert aus mit Mohnkapsel, Baumwolle, Zitrone, zerknülltem Papier und (gegenseitigen) Fotos», sagt David Calmberg. Er unterrichtet an zwei Tagen im gestalterischen Vorkurs an der Kunstschule im ehemaligen Postgebäude.

Qualität und Produktivität
Bald sind alle an der Arbeit, jeder und jede in seinem Tempo und mit seinem Temperament. Und immer wieder motiviert der Lehrer und Künstler: «Damit das Porträt gelingt, schau hin und zeichne, lieber rasch als zu lange verweilend. Und deine Idee mit der Katze: finde ich gut. Mach doch gleich eine Serie.»

Auf das Ziel des Tages (der Ausbildung ganz allgemein) angesprochen, meint er: «Gefordert sind Qualität und Produktivität. Das ist nicht immer einfach. Denn erst muss bei der Einführung einer neuen Technik eine Basis geschaffen werden. Mit jedem Versuch erlangen die Schülerinnen und Schüler eine grössere Sicherheit und können Ideen und Vorlagen rascher umsetzen. Dazu kommt: Neben dem Erlernen der verschiedenen Techniken müssen sie etwa zehn Nebenprojekte umsetzen.» So, wie Eleonore Bartling, die zurzeit im Jugendzentrum Tipp in St. Gallen verschiedene Bilder und Werke ausstellt.

Sieben Stunden später
Gegen halb fünf am Nachmittag steht die gemeinsame Besprechung an: «Eure Produktivität war heute enorm», lobt Calmberg und fragt dann nach: «Was meint ihr, welche Werke würden gekauft und warum?»

Die Schülerinnen Leandra Krasniqi, Lena Stark, Alicia Redondo, Silja Hugentobler, Mira Endress, Demien Wenk und Elias Zimmerli beurteilen sich gegenseitig.

Zum Schluss die Hausarbeiten für den nächsten Montag: Vier Winterbäume und einen schönen Tag am Bodensee skizzieren, sich auf der Lernplattform ins Thema «Figuren» einlesen und eine Kette mitnehmen. Zur Ausbildung gehören neben dem Präsenzunterricht immer auch selbstständig zu lösende Aufgaben.

Individuell und manchmal im Austausch: Die Kunstschul-Teilnehmer und -Teilnehmerinnen sind intensiv an der Arbeit. Foto: Markus Bösch

Markus Bösch