«Konzertant inspirierend, tief berührend»

  06.01.2022 Kultur&Natur, Romanshorn

Ihre Kompositionen sind einzigartig, genauso wie sie selbst: Am Herbstkonzert der Musikschule wurde die «Bodenseesuite Nr. 2» von Hikaru Suzuki uraufgeführt.

Ihre Musik hat einen besonderen und einzigartigen Klang mit ganz einfach schönen Melodien: «Die meiste Zeit komponiere ich gar nicht, aber wenn die Musik kommt, ist es ganz intensiv. Stunden an Arbeit können sich dabei wie kurze Momente anfühlen. Ein Gefühl für die Zeit ist dann irgendwie weg», erzählt Akie Müller, die mit ihrem Künstlernamen Hikaru Suzuki heisst. «Für das Komponieren muss ich sehr entspannt sein und ich verbinde ich mich mit oben. Ich bin immer unsicher, ob es kommt. Dabei ist es sehr wichtig, dass ich daran glauben kann, dass die Musik sicher zu mir kommen wird. Zum Beispiel dann, wenn ich ein Gemälde anschaue. Meistens komponiere ich aber für Leute, für die ich etwas komponieren will oder für Leute, die meine Musik wollen. Die Dauer und die Besetzung sind dann schon vorgegeben und ich muss warten, bis die Musik kommt», so Hikaru Suzuki.

40 Werke
2008 hatte sie ihr erstes Werk geschrieben, sie, die eigentlich nie Komponistin werden wollte. In den darauffolgenden elf Jahren wurden daraus 40 Werke mit über 200 Stücken. Dazu gehören Trios, Sonaten für Violine, Flöte und Cello sowie verschiedenen Klavierwerke für Solo, vier Hände und zwei Klaviere. 2018 kam dann ein Einschnitt mit dem Tod ihres geliebten Hundes Banon: Ihre kreative Energie kam zu einem Stillstand. Erst 2021 begann sie wieder zu komponieren.
Im November wurde am Herbstkonzert der Romanshorner Musikschule ihre «Bodenseesuite Nr. 2» zum ersten Mal aufgeführt. Und im laufenden Jahr werden von drei Pianisten ihre 24 Konzertetüden für Klavier solo aufgenommen. Darüber hinaus werden im Herbst verschiedene Konzerte mit ausschliesslich ihrer Musik in Luzern, Zürich und im Oberthurgau stattfinden.

Ausdrucksstark
Hikaru Suzuki wurde 1965 in Japan geboren. Bereits in jungen Jahren zeigte sie ein aussergewöhnliches Talent für das Klavierspiel. Obwohl sie dieses Instrument eigentlich nicht mochte, begeisterte sie die Jury, wenn sie an einem Wettbewerb mitmachte. Bei einem Masterkurs am Mozarteum in Salzburg bescheinigte ihr der sie unterrichtende Professor eine «musikalische Ausdruckskraft auf höchstem Niveau». Am Konservatorium Winterthur schloss sie mit dem Konzertdiplom ab: Sie hat ein grosses Talent, die Noten schnell und intuitiv zu erfassen und zu reflektieren. Nach der Diagnose einer Nervenerkrankung in ihren Händen konnte sie nicht mehr als Pianistin auftreten. Neben ihrer Arbeit als Klavierlehrerin begann sie 2008 mit dem Komponieren. Sie ist verheiratet mit dem Musiker Christoph Müller, hat eine erwachsene Tochter und lebt mit ihrer Familie in Romanshorn.

Markus Bösch


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