Flötentöne aus dem Norden und das gleich zu fünft: Am frühen Sonntagabend gastierte das Leipziger Querflötenensemble «Quintessenz» in der Alten Kirche im Rahmen der «klangreich»- Konzertreihe.

Vor fast dreissig Jahren gegründet, spielten sie auf mit klassischen Kompositionen vergangener Jahrhunderte und aus der Neuzeit. So erklangen von Wolfgang Amadeus Mozart Thema und Variationen vom Lied «Ah, vous dirai-je, Maman» und von Marin Marais (17. Jh.) «Les Folies d’Espagne», einst skandalumwitterte Tanzmusik.

Vom Gründer des Mitteldeutschen Rundfunkorchesters, Theodor Blumer (1881−1964) spielten (von links) Manfred Ludwig, Pauline Turrillo, Anna Garzuly-Wahlgren, Christian Sprenger und Bettine Keysser eine überaus gefällige Tanzsuite in zwei Sätzen und von Claude Debussy mit «Des Pas sur la Neige» eine zur Jahreszeit passende Komposition. Überhaupt: Für die fünf Musiker und Musikerinnen sollte die Aufführung zu einem erfolgreichen Neujahrskonzert werden, zumal sie vor einer vollbesetzten Alten Kirche zu brillieren wussten. Den Rahmen bildete die «Petersburger Schlittenfahrt» von Richard Eilenberg und das «Divertimento» (ursprünglich für grosses Orchester konzipiert) von Leonard Bernstein. Das Besondere an diesem Abend, weil auch auf das Ensemble zu geschnittene Werk, war «Spells» von Ian Clarke (*1964), ein Auftragswerk von 2015: Und daselbst bot das Quintett mit auffälligen Soundeffekten mythisch angehauchte Musik, getragen von Piccolo, Alt- und Bassflöten.

Markus Bösch