Am Samstag, 29. Juli, durchqueren 77 Frauen und Männer den Bodensee schwimmenderweise von Friedrichshafen nach Romanshorn. Mit dabei ist Hardi Reich aus der Hafenstadt: Er hat sich zum Ziel gesetzt, diesen Event zu schaffen – unter vier Stunden.

Er ist gelernter Koch und beruflich unterwegs als Fachberater für Frischprodukte im Detailhandel. Meistens im Auto. Fotografieren ist eine seiner Leidenschaften – und seit anderthalb Jahren auch (wieder) das Schwimmen: «Im letzten Jahr hatte ich mit starken Schulterschmerzen zu kämpfen. Um diese zu lindern, habe ich vieles ausprobiert. Das Schwimmen hat mir geholfen, dass ich mich wieder vollumfänglich bewegen konnte und kann. Und damit wurde das Wasser wieder zu einem wichtigen Ort und Element für mich», erzählt Hardi Reich. Selbstverständlich im hiesigen Seebad.

Stetes Training
Vor anderthalb Jahren war dann sozusagen der Startschuss fürs Training. Oft im Hallenbad, ab Mai dann auch im offenen Gewässer, sprich im Bodensee. Im Neoprenanzug stieg er dann jeweils ins Wasser, bei der Surfwiese, und dann ging es los Richtung Kesswil, immer dem Ufer entlang. Am Anfang gehörten Pausen dazu, jetzt sind es auch schon mal 10 Kilometer am Stück: «Ich ging auf die Suche nach wettkampfmässigen Herausforderungen. Und bin dabei auf die BOW gestossen. Das ist die sogenannte ‹Bodensee Open Water›, die Querung des Bodensees (siehe Box). Selbstverständlich gehört zum Training eine ausgewogene Ernährung dazu, genauso wie die Unterstützung durch meine Frau. Begleitet und beraten werde ich durch einen Apotheker. Mit all dem im Hintergrund, ist es mir gelungen, einen Startplatz für den 29. Juli zu sichern.»

Ein Ziel setzen
Wenn es schliesslich an diesem frühen Samstagmorgen um 5 Uhr heisst, Checkin im Strandbad Friedrichshafen, wird sich Hardi Reich am Wort des Schwimmers Michael Gross orientieren: «Siegen kann jeder… was wirklich wichtig ist: Es ist nicht möglich, sich als Ziel zu setzen, keine Ziele zu haben. Mein Ziel wird es sein, an diesem Tag in Romanshorn anzukommen, unter vier Stunden. Ob dies gelingen wird, wird von meiner Kondition abhängen – und auch von den Wetter-, Wind- und damit auch Wellenbedingungen.»

Markus Bösch