Adriano Cambria, Immersionsschüler an der Kanti Romanshorn, hat mit seiner Maturarbeit «From Painting to Street Art Within One Year» eine Platzierung unter den zehn besten Arbeiten an der Hochschule der Künste Bern erreicht.

Talentiert im bildnerischen Gestalten sei er zu Beginn der Kantizeit gar nicht gewesen, gibt Adriano Cambria zu; dies deshalb, weil ihm Werken und Fotografie nicht lägen und er sich auch nicht gerne in seinen Ideen einschränken lasse. Könne er diese aber frei entwickeln, dann entstehe ein wirklich kreativer und fruchtbarer Prozess, wie sein gesamtes Werkbuch eindrücklich demonstriert. Bis dahin hat Adriano Cambria aber einen längeren Weg zurückgelegt. Seine ersten Entwürfe enttäuschten seinen Maturaarbeitsbetreuer Bernhard Schiesser, Lehrperson für Bildnerisches Gestalten. Dieser gab ihm den Rat, nicht zu viel nachzudenken und sich auf etwas zu versteifen, da erst dann etwas Perfektes entstehen könne, wenn man nicht genau wisse, wo man lande.

Adriano hat den Rat angenommen und sich von Musik, Serien, Games wild zu Farben und Motiven inspirieren lassen. Eine weitere grosse Inspirationsquelle hat ihm der Künstler Jean-Michael Basquiat geboten, der die Street-Art-Szene in den 1980er-Jahren aufgebrochen und neoexpressionistische Werke beeinflusst hat. Bei Adriano Cambria sind dadurch grossformatige, poppige Bilder entstanden, in die viel Komposition und Farblehre eingeflossen sind. Das Wissen darüber wird der Maturaschüler für die Zukunft mitnehmen, auch wenn er mit dem Studium an der HSG einen anderen Weg einschlägt. Bleiben wird ihm die Auszeichnung von der Hochschule der Künste Bern, die Adriano ein klares Talent attestiert.

Mélanie Deiss