Pioniere beflügeln die Innovation

  18.05.2023 Wirtschaft, Romanshorn

Im Keller an der Hubhofgasse 20 steht der erste Salzbatteriespeicher in Romanshorn: Bruno und Monika Bühler sind überzeugt davon, dass der Einsatz von neuen Technologien Innovationen auslöst und fördert.

Sie steht etwas unscheinbar an der Wand im Keller und heisst vielversprechend «innovenergy»: «Es ist die erste Speicherbatterie dieser Art, die wir in Romanshorn installiert haben. Sie hat eine Leistung von 9,4 kWh und speichert den Solarstrom der 9,36 kWp-Anlage, die sich auf dem Dach befindet», erklärt Valdet Kadrija. Er ist Projektleiter Erneuerbare Energien in der Firma A. Graf Elektro-Installationen AG. Und er ist überzeugt erstens von der Idee und den Möglichkeiten, erneuerbare Energien speichern zu können, und zweitens sagt er: «Es gilt, Solarstrom möglichst gut auszunützen. Das heisst, der grösste Teil sollte direkt im Haushalt und Haus gebraucht werden, also für den Betrieb der Wärmepumpenheizung, für den Betrieb der Haushaltsgeräte, Unterhaltungselektronik und Licht. Und für das Laden von E-Auto und E-Bike. In diesem Zusammenhang ist Effizienz ein weiteres, wichtiges Stichwort: Die kann erreicht werden mit sparsamen Geräten und mit Gebäudeoptimierung. Dann, wenn das ganze System miteinander verbunden und gekoppelt wird.»

Die Zukunft ist da
Ob sich dann eine Speicherung lohnt und welcher Batterietyp eingesetzt werden soll, werde individuell geklärt. Auf dem Markt gebe es zurzeit kobaltfreie Lithium- Eisen-Phosphat-, Natrium-Sulfat-Wasser-Batterien und eben Natrium-Nickel-Chlorid-Batterien. Gründe, den letzteren Batterietyp einzusetzen, sind die Nachhaltigkeit in der Herstellung und die verwendeten Materialien: «Zudem sind Salzbatteriespeicher nicht brandgefährdet und sie werden in der Schweiz hergestellt. Allerdings ist die Batterie nicht für hohe Lade- und Entladeströme gedacht. Und für uns hiess das, dass wir uns weiterbilden mussten. Wir sind jetzt zertifiziert, auch diesen Speicher installieren zu können. Und es wird weitergehen: Kurzfristig ist die Interaktion von Photovoltaik und Elektromobilität ein Thema, genauso wie die Kombination von Wärmepumpe und Solaranlagen. Mittelfristig werden uns die Batterietechnologien und wohl auch Wasserstoff als Energieträger beschäftigen», so der Energiefachmann.

Markus Bösch
 

Langfristig denken
Bruno Bühler ist Spengler und Sanitär und leitet in der gleichnamigen Firma die Spenglerei. Und er hat seit einigen Jahren eine Erdsonden-Wärmepumpenheizung und eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach. Er fährt ein Elektroauto und hat jetzt die passende und systemergänzende Speicherbatterie im Keller: «Meine Philosophie ist, dass man anfangen muss, damit Innovationen unterstützt und neue Systeme erprobt werden können und mit der Zeit auch günstiger werden. Ganz grundsätzlich sollte man in längeren Zeithorizonten denken und auch handeln. Nicht zuletzt kann ich damit – mit eigenen Erfahrungen – hinter den Empfehlungen stehen, die ich meinen Kunden abgebe.»

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