Ladina Amherd ist 18 Jahre jung: Sie hat an der Junioren-Weltmeisterschaft Kanu-Regatta im Kajak-Einer im bulgarischen Plowdiv teilgenommen.

Seit acht Jahren fährt sie Kanu und trainiert mehrmals pro Woche. Gleichzeitig absolviert sie die Fachmittelschule und sie spielt in der Jugendmusik Romanshorn Querflöte. Ihren vielleicht grössten Erfolg konnte Ladina Amherd in diesem Sommer in ihrer liebsten Sportart verbuchen: Zusammen mit Silvan Diethelm
– beide sind im örtlichen Kanuclub – durfte sie an der Junioren-U23-Weltmeisterschaft im bulgarischen Plowdiv teilnehmen: «Am Wettkampf in Bratislava habe ich mich im 500 Meter qualifizieren können. Im B-Final hatte ich eine eigentlich stärkere Österreicherin neben mir. Trotzdem war ich am Schluss schneller. Als mir der Gewinn und die daraus folgende WM-Teilnahme klar geworden sind, waren die Emotionen schon aufwühlend. In Bulgarien war ich sehr nervös. Mein Trainer sagte einfach: «Fahr, was du kannst.» Ich bin im K1 (Kajak Einer) 1500 und 1000 Meter gefahren, den B-Final habe ich zwar knapp verpasst Trotzdem: Es war ein Super-Erlebnis.»

Trainingseinheiten, Schule und Musik
Um so weit zu kommen, ist Training unabdingbar: Für sie hiess und heisst das, acht Trainingseinheiten pro Woche, meistens am Abend, dazu immer wieder Training im nationalen Leistungszentrum in Rapperswil und Trainingslager: «Im nächsten Jahr gehöre ich zu den Ü23, muss also schnellere Zeiten fahren, um mich zu qualifizieren. Nicht zuletzt meine Teilnahme an der WM hat mich dazu bewogen, mit dem Kanusport weiterzumachen. Ganz wichtig – um nicht zu sagen entscheidend − sind die Sponsoren, damit ich das Ganze finanziell stemmen kann. Darum bin ich jetzt an einem entsprechenden Dossier dran.» Sie wird von ihrer Familie, von Stiftungen und vom Kanton unterstützt.

Ebenfalls seit vielen Jahren spielt Ladina Amherd in der Jugendmusik Romanshorn Querflöte. Und dieses «Hobby» möchte sie nicht missen. Vor Kurzem hat sie begonnen, Waldhorn zu lernen, und ebenfalls schon lange spielt sie auf der Trompete mit bei den «Romis Näbel-Hornern».

Und momentan hat sie das dritte Jahr in der Fachmittelschule im Bereich «Gesundheit und Naturwissenschaften» begonnen: «Ein Vorteil für mich ist sicher, dass ich im Rahmen der ‹Talenta› Lektionen kompensieren und so auch an Trainingslagern teilnehmen kann. Allerdings bedeutet das auch, alles unter einen Hut bringen zu müssen. Dies verlangt einiges an Selbstdisziplin.»

Markus Bösch