Projektwettbewerb für die Erweiterung der Kantonsschule Romanshorn ist abgeschlossen

  07.09.2024 Brennpunkt, Romanshorn

Im November 2023 hat das kantonale Hochbauamt einen Projektwettbewerb für die Erweiterung der Kantonsschule Romanshorn ausgeschrieben. Nun liegen die Ergebnisse vor. Das Planerteam um die Gerber Architekten GmbH hat die Anforderungen am besten umgesetzt.

Die Kantonsschule Romanshorn durchläuft einen umfassenden Transformationsprozess hin zu mobilen und vielfältigen Unterrichtsformaten und individuellen Lernsituationen. Auch zahlenmässig verändert sich die Kantonsschule. Durch die stark wachsende Zahl an Schülerinnen und Schülern lassen sich die Bedürfnisse aller Beteiligten nicht mehr in den bestehenden Gebäuden erfüllen. Mit dem Projektwettbewerb sollte deshalb eine Lösung gefunden werden, den Schulcampus sinnvoll und zukunftsgerichtet zu erweitern.

Die anspruchsvolle und komplexe Aufgabenstellung wurde im November 2023 als einstufiger, anonymer Projektwettbewerb im offenen Verfahren für Planungsteams ausgeschrieben. Teilnahmeberechtigt waren Anbieterinnen und Anbieter von Planerleistungen aus der Schweiz, der EU oder aus Vertragsstaaten des GATT/WTO-Übereinkommens über das öffentliche Beschaffungswesen, soweit dieser Staat Gegenrecht gewährt. Im Rahmen dieses Wettbewerbs wurden 49 Projektvorschläge eingereicht. Mit einem breit aufgestellten Preisgericht wurde ein Projektvorschlag gesucht, der die Bedürfnisse der Schule mit den Anforderungen an Ortsbau, Architektur und Wirtschaftlichkeit bestmöglich vereint. Die Anforderungen am besten umgesetzt hat das Planerteam um die Gerber Architekten GmbH aus Dortmund, zusammen mit den Bauingenieuren Merz Kley Partner GmbH aus Altenrhein.

«WINKELSCHLAG» – Ein Befreiungsschlag
Der Projektname «WINKELSCHLAG» des siegreichen Projekts ist Konzept und Programm: aus Sicht des Preisgerichts ein Befreiungsschlag. Die Architektinnen und Architekten untersuchten genauestens die Voraussetzungen des Bestands und kommen zum Schluss, dass im bestehenden Schultrakt zu viele Kompromisse nötig wären, um eine zeitgenössische Kantonsschule mit Lernlandschaften zu realisieren. Als Gegenthese entwickeln sie das Konzept einer weitestgehend horizontalen Anordnung des Raumprogramms. Die Barrierefreiheit und die Betriebsabläufe der Schulanlage werden damit wesentlich verbessert. Mit passenden vertikalen und horizontalen Durchwegungen gewährleistet das Projekt eine maximale räumliche innere Durchlässigkeit. Es entstehen interessante Raumbezüge mit Durch- und Ausblicken, Tageslichteinfall und einer guten optischen Orientierung. Das bestehende Schulgebäude wird um ein Geschoss aufgestockt und an den Enden und im Westen mit maximal viergeschossigen Neubauten erweitert. Volumen, Kubatur und Abwicklungen der Ergänzungsbauten aus Holz sind kompakt und konzentriert angeordnet, was entsprechend effiziente Baukosten erwarten lässt.

Im Vergleich der Projekte in der engeren Wahl wurde die Wirtschaftlichkeit des Vorschlags in der kostengünstigen Hälfte der Auswahl bestätigt. Dank des kompakten Gebäudes verbleiben auch möglichst viele und grosse, zusammenhängende Grünflächen rund um den neuen Gebäudekomplex. Diese Landreserven, die nicht überbaut werden, bilden einen erheblichen Mehrwert für das gesamte Areal. 

Ab Ende September öffentlich ausgestellt
Das Preisgericht würdigt die qualitätsvolle Vielfalt an erarbeiteten Lösungsvorschlägen und die engagierte Auseinandersetzung der Planerteams mit der gestellten Aufgabe. Die 49 Wettbewerbsprojekte werden vom 30. September bis 11. Oktober 2024 werktags von 8 Uhr bis 17 Uhr in der Konvikthalle in Frauenfeld öffentlich ausgestellt. 

Hochbauamt des Kantons Thurgau 


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