Saisoneröffnung der Fischerhäuser

  18.05.2024 Kultur&Natur, Romanshorn

Sie sind das Husarenstück der Thurgauer Denkmal Stiftung. 2009 vor dem Abbruch gerettet, gelten die Fischerhäuser aus dem 17. Jahrhundert mit ihren Ferienwohnun-gen und Gästezimmern sowie der Fischerchuchi heute als ausgezeichnete Attraktion in Romanshorn. Aus der Rettungsaktion wurde ein Vorzeigeprojekt.

Zur Saisoneröffnung der Fischerhäuser trafen sich im aktuellen Jubiläumsjahr der 2004 gegründeten Denkmal Stiftung Thurgau Vertreterinnen und Vertreter der Regierung des Kantons, der Stadt Romanshorn, der Stiftung Ferien im Baudenkmal, des Thurgauer Heimatschutzes und des Stiftungsrates zum stimmungsvollen «Flying Dinner» im Innenhof und in den unterschiedlichen Räumlichkeiten in nächster Nähe zum Hafen und zum Bahnhof in Romanshorn. Für spannende Unterhaltung sorgten eine Märchenerzählerin, ein Fischereiexperte und ein Bluesmusiker.

Die erste grosse Rettungsaktion
«Der erste Streich der Denkmal Stiftung erfolgte 2005 mit der Eröffnung des histori-schen Bauteillagers in Schönenberg. Die Fischerhäuser aber sind unsere erste, ei-gentliche Rettungsaktion für historisch bedeutende Bauten im Kanton», erklärt Präsident Ruedi Elser. Nachdem der Thurgauer Heimatschutz und die Nachbarin Verena Scheible gegen den Entscheid, die Fischerhäuser aus dem Schutzplan zu entlassen, erfolgreich rekurriert hatten, kaufte die Stiftung die Häuser 2009 und restaurierte diese aufwändig. Seit 2011 werden zwei Wohnungen für Ferien im Baudenkmal mit Erfolg vermietet und einzelne Zimmer als B&B. Stiftungsrat Florian Gantenbein unterstreicht die Bedeutung der Häuser so: «Die Fischerhäuser, um 1670 erbaut, gelten als typische Handwerkerhäuser der Region aus der vorindustri-ellen Geschichte von Romanshorn. 2018 schenkte Verena Maria Scheible der Stif-tung auch das Nachbarhaus Rislenstrasse 2a und 2b. Zusammen mit dieser Nachbar-liegenschaft sind die Häuser die letzten Beispiele von Wohnbauten der Fischer und Handwerker aus jener Zeit». 

Heute sind diese nicht mehr wegzudenken im touristischen Angebot von Romanshorn. «Die äusserst gelungene, nach denkmalpflegerischen Grundsätzen erfolgte Sanierung erhielt den Prix Lignum und Romanshorn ist stolz auf diese Attraktion», betont Stadtpräsident Roger Martin. Regierungsrat Urs Martin spaziert oft an den Häusern vorbei, liegen sie doch am Weg von seinem Haus zum Bahnhof. «Der Dank gilt heute dem Stiftungsrat der Denkmal Stiftung Thurgau für die Rettung, den Er-halt und die Belebung der einmaligen Fischerhäuser», freute sich Urs Martin.

Tourismus und Denkmal
«Die Fischerhäuser mit ihren zwei Ferienwohnungen, den Gästezimmern und dem Gastroangebot sind ein Paradebeispiel für die Verbindung von Tourismus und Denkmalpflege», beschreibt Lee Wolf von der Stiftung Ferien im Baudenkmal, wel-che die Vermietung der beiden Ferienwohnungen im Haus an der Rislenstrasse 4 übernimmt. Die Gästezimmer im Haus Mittlere Gasse 11 und im Haus Rislenstrasse 2b werden als B&B vermarktet. Seit 2023 haben Bettina Leuthold und Jeannette Fusco die Verantwortung für das B&B-Angebot übernommen und präsentieren in der Fischerchuchi ein regionales Gastroangebot. «Wir haben schon einige Projekte im Thurgau aufgebaut und geführt. Die Fischerhäuser haben uns jedoch von der ersten Minute an fasziniert», erklären die zwei in der Region bestens bekannten Gastgeberinnen. Passend erzählten Fischereiaufseher Markus Zellweger und zwei Fischerinnen spannende Geschichten und Fakten über das ehemalige Fischerdorf am Bodensee. So auch über den dramatischen Rückgang der für den Bodensee typischen Felchen. Das fast vergessene Rotauge als Speisefisch und Ersatz für den Felchen steht nicht nur am Flying Dinner auf dem Menüplan der Fischerchuchi.

Denkmalstiftung Thurgau


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