Sarah Akanjis sportlicher Kampf um Chancengleichheit

  01.12.2022 Sport&Spiel, Romanshorn, Salmsach

Die Schweizer Fussballerin zeigt an der Kanti Romanshorn auf, wie zentral es ist, Frauen mehr Zugang zum Leistungssport zu verschaffen.

Ihre eigenen Erlebnisse in der männlich dominierten Fussballwelt haben sie wesentlich geprägt und zu der Aktivistin werden lassen, die sie heute ist. Die Erfahrung, als einziges Mädchen im Alter von zehn Jahren in einer Bubenmannschaft mitzuspielen und sich sexistischen Bemerkungen auszusetzen, war einschneidend für Sarah Akanji. Sie fühlte sich häufig ausgeschlossen, wurde – ausser von ihrer Familie – zu wenig konkret unterstützt, von Mannschaften hin- und hergeschoben, während ihrem Bruder Manuel Akanji schnell eine aussichtsreiche Fussballkarriere ermöglicht wurde. Dadurch angespornt gründete Akanji 2016 die erste Frauenmannschaft des FC Winterthur, mit der sie 2020 von der 3. Liga in die Nati B aufstieg.

Wille und Disziplin
Den Balanceakt zwischen viermaligem Training pro Woche mit Spielen am Wochenende, Studium und politischem Engagement meisterte sie mit viel Wille und Disziplin.

Ebenso zielstrebig setzt sie sich nun für den Ausbau der Juniorinnen-Abteilungen auf verschiedenen Altersstufen ein. Wie Akanji im Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern der Matura Talenta an der KSR betonte, ist es ihr ein grosses Anliegen, den Frauenfussball in die Öffentlichkeit zu tragen, um dafür mehr Raum, mehr Ressourcen und mehr Wertschätzung zu gewinnen. Ihr ist bewusst, dass grössere Änderungen der Verantwortung der Funktionäre obliegen, die noch immer hauptsächlich männlich sind, wie Simon Engel von Swiss Sports History, dem Mitorganisator der Veranstaltung an der KSR, im Einstiegsreferat dargelegt hat. Dennoch lasse sie die Wertschätzung im Kleinen, wie beispielsweise die rund 900 Zuschauenden beim letzten Spiel am 20. November, hoffen, betonte Sarah Akanji.

Gewiss war Sarah Akanji auch die Wertschätzung des Publikums an der Kanti Romanshorn, das durch ihre Ausführungen inspiriert wurde.

Mélanie Deiss


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