«Schloss Uttwil» und seine eindrückliche Geschichte
23.02.2023 Kultur&Natur, UttwilIn einem spannenden Referat zeigte Dorothee Isler, Enkelin des Dichters Emanuel Stickelberger, viele interessante Details über die bewegte Geschichte von «Schloss Uttwil». Drei Frauen vom Kafitreff, Teilgruppe des Vereins Uttwil-aktiv, realisierten diesen Anlass am Sonntag, 19. Februar, im ehrwürdigen Saal der «Seeburg».
Die Besitzerfamilie ermöglichte einer Gruppe von Mitgliedern des Vereins einen eindrücklichen Rundgang durchs Schloss. Damit wird Uttwil für sie umso mehr zu dem Ort, an dem sie gerne zu Hause sind.
Bewegte Geschichte
An diesem schönen Sonntag hörten 35 Gäste und Geschichts-Interessierte den Ausführungen der extra aus Basel angereisten Referentin gespannt zu. In einem abwechslungsreich gestalteten Vortrag mit Präsentation vieler Daten und Namen, ergänzt durch Fotos und Bilder, erhielten die Anwesenden einen vertieften Einblick in die bewegte Geschichte von Schloss Uttwil.
Ursprünglich diente das Schloss als Geschäftsgebäude für den Handel und die Verarbeitung von Waren, die damals noch mit Booten auf dem Bodensee zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz transportiert wurden. Zum Wohnhaus umgebaut wurde das Schloss erst Ende des 19. Jahrhunderts. Die besondere Ära von Uttwil als international bekannter Kurort ging mit Beginn des Ersten Weltkriegs abrupt zu Ende. Der Tourismus brach zusammen, die Gäste blieben weg. Danach folgte eine Zeit, in der verschiedene Künstler das schön gelegene Haus am Steg und direkt am See bewohnten. Bis heute ist das Schloss im Besitz der Nachkommen des Dichters Emanuel Stickelberger, der das Haus in den 30er-Jahren erworben hat. Weil in Basel wohnhaft, wurde es zunächst nur als Ferienhaus genutzt. Am Rand des grossen Gartens zum Seeufer hin steht ein Fischreiher (Plastik) auf einem Stein. Mit diesem Vogel verbindet die Referentin eine ganz besondere Erinnerung. Die Teilnehmenden konnten den Reiher während ihres Rundganges beim Blick durch eines der vielen Fenster im Garten wiedererkennen.
Eintauchen in andere Epoche
Die zahlreichen Räume betreten und die Einrichtung anschauen zu können, hat die Gruppe von Uttwil-aktiv begeistert. Besonders eindrücklich war der Blick von unten durch das grosszügige Treppenhaus hinauf bis in den Dachstock. Die Räume und deren Ausstattung, die dunklen Holzrahmen und Türen sowie auch die Gerüche und Geräusche behält die Schreibende in besonderer Erinnerung. Es fühlte sich an wie «Eintauchen in eine andere Epoche» − in die Geschichte dieses Hauses. Und dies mitten in der heutigen Zeit. www.uttwil-aktiv.ch
Simone Rüedi
Kafitreff-Frauen – Verein Uttwil-aktiv