Anja Höchner setzte sich gegen 209 Wettbewerbsteilnehmende aus 54 Ländern durch. Als Inspirationsquelle diente ihr die Exkursion nach Paris, die dem grossen Finale vorgeschaltet war.

Paris einmal anders zu erleben und den Blick für interdisziplinäre Zusammenhänge zu schärfen – das war das Ziel der Kulturreise vor der internationalen Prüfung. So nahmen die Teilnehmenden beispielsweise eine Umgebungsanalyse des 18. Arrondissements rund um Montmartre vor oder wurden ins «Urban Farming» eingeführt, indem sie das Konzept der Pilzzüchtung in Tiefgaragen kennenlernten. Die neuen Erkenntnisse konnten auch in der dreiteiligen Prüfung abgerufen werden, teils indirekt beim «Multimedia Test» und beim «Written Response», teils direkt beim «Field Work», wenn es darum ging, ein nachhaltiges Tourismusgebiet nahe der Seine zu errichten.

Doch nicht nur die gemeinsamen Vorbereitungen waren laut Anja Höchner für den Prüfungserfolg ausschlaggebend, sondern auch eine gute Portion Neugier, gesunder Menschenverstand sowie vernetztes Denken und Kreativität. Dass sie darüber verfügt, hat sie bereits mit ihrer Goldmedaille im nationalen Kontext bewiesen. Der internationale Wettbewerb jedoch war schon eine Nummer grösser, wie Anja Höchner eingesteht.

Dass in allen Ländern – zumindest den gleichen Zeitzonen bis Australien – der Online-Test gleichzeitig und mit aufwendiger Kontrolle (durch diverse Kameras) erfolgte, erzeugte doch eine gewisse Anspannung. Diese konnte aber bei gemeinsamen Aktivitäten mit dem Schweizer Team vom Prüfungszentrum im Tessin aus abgebaut werden. Auch der internationale Austausch, obgleich nur per ZOOM-Meeting, wurde gefördert, als beispielsweise das französische Team alle anleitete, Omeletten zuzubereiten. Solche Erfahrungen möchte Anja Höchner nicht missen – genauso wenig wie ihre verdiente Belohnung in Form der Silbermedaille.

Mélanie Deiss