Stromgesetz und Quaggamuscheln fordern das EW

  14.06.2024 Wirtschaft, Romanshorn

235 Genossenschafterinnen und Genossenschafter segneten Berichte und Rechnung des EW Romanshorn ab. Sie liessen sich zu den Folgen des angenommenen Stromgesetzes informieren.

«Es gibt zu tun, packen wir es (weiterhin) an»: Mit dem Präsidenten Jakob Küng und dem Geschäftsleiter Joh van der Bie zeigten die Verantwortlichen der Genossenschaft EW Romanshorn an der Jahresversammlung mit Bildern und Zahlen auf, welche Fragen und Themen sie in der Zukunft zu bearbeiten haben werden: «Auch nach den Preisausschlägen der Strompreise in der jüngeren Vergangenheit werden die Unsicherheiten bei der Produktion und dem Konsum des Stroms bestehen bleiben. Immerhin haben wir mit der SN Energie einen verlässlichen Partner. Der an sich positive und starke Zubau von Solarenergie stellt uns auch vor Herausforderungen. Weil deren Verfügbarkeit nicht einfach berechenbar ist, ist die Rückspeisung und damit die Netzstruktur und ihr nötiger Ausbau anforderungsreich. In diesem Zusammenhang stellen sich vermehrt auch Fragen hinsichtlich der Speicherung der erneuerbaren Energien. Für kundennahe Dienstleistungen und netzdienliche Anwendungen sind die Smart-Meter der zweiten Generation wichtig. Die Investitionen dazu sind freigegeben, der Ersatz der rund 8000 Zähler in unserem Versorgungsgebiet sollte bis 2028 abgeschlossen sein, sagte Jakob Küng, der durch die Versammlung führte.

Ja zum Stromgesetz hat Folgen
Joh van der Bie zeigte einige Konsequenzen des Stromgesetzes für die EVU auf: «Wir haben damit eine Abnahme- und Vergütungspflicht, die schweizweit einheitlich sein wird. Künftig werden lokale Elektrizitätsgemeinschaften auf Gemeindeebene möglich sein. Wir als Energieverteiler müssen Massnahmen treffen, damit sich die Endkunden sparsam verhalten – hier kann ich an unseren Förderfonds erinnern. Und wir haben 2 Prozent des jährlichen Stromverbrauchs einzusparen. Zum Problem ‹Quaggamuschel› können wir auf eine erste und erfolgreiche Molchung zurückblicken. Wie oft wir eine solche durchführen müssen, werden künftige Erfahrungen zeigen. Schliesslich: Mit der Integration des Netzgebietes Salmsach können wir die Versorgung von Salmsach sicherstellen und das EW stärken.» Gleichzeitig soll damit der Auftritt des EW nach aussen angepasst werden: Geplant ist ein neues Logo und ein neuer Text: «ewR deine Region deine Genossenschaft». Am 7. September folgt dazu mehr.

Verwaltungsrat teilweise ergänzt
Mit 79,5 Mio. kWh reduzierte sich die transportierte, elektrische Energie um 2 Prozent, die Netzeinspeisung aus PV-Anlagen erhöhte sich um 16% auf 4,2 Mio. kWh. Und 2023 wurden rund 2,4 Mio. m3 Trinkwasser aufbereitet.

Nach 16 respektive 10 Jahren traten Ruedi Reinhart und Bruno Messmer aus dem Verwaltungsrat zurück: Mit ihrer Verdankung schaute Küng auch auf die nationalen und lokalen Themen dieser Jahre zurück. Vorgeschlagen für Ruedi Reinhart - und dann einstimmig gewählt − wurde der Romanshorner Andreas Fischer. Für die zweite Vakanz wird an der GV 2025 ein Vorschlag unterbreitet. Von Genossenschaftsseite wurde Mut gemacht und angeregt, auch Frauen in die Evaluation miteinzubeziehen.

Markus Bösch
 


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