Talenticum: Fitnessort fürs Lernen

  04.03.2024 Schule&Bildung, Romanshorn

Es herrschte rundum positive Stimmung, fast schon Begeisterung, als der mentale Grundstein offiziell gelegt worden ist: Vorerst im Provisorium an der Bahnhofstrasse 40 eröffnet Talenticum ab dem Sommer seine Lerntüren. Auf dem Campus ist indessen ein Neubau geplant.

«In jedem Kind und Jugendlichen steckt eine Universum an Möglichkeiten. Es muss entdeckt und gefördert werden. Und diese Vision verfolgt Talenticum.» Wenn Regula Lienhard von ihrem Antrieb dafür redet, leuchten ihre Augen. Sie und ihr Mann Fredy Lienhard haben die gleichnamige Stiftung ins Leben gerufen und sind die Promotoren hinter dieser Idee. Mit einem breit gefächerten Angebot von Kunst und Theater, Schreibwerkstatt und Naturwissenschaften, Umwelt und Informatik bis hin zu persönlichen Talenten wird dieser «Ort der Talententwicklung» an sieben Tagen die Woche offen haben.

Er ist wieder zurück
«Neben den Talenten, die im Zentrum stehen, soll mehr personalisiertes und autonomes Lernen ermöglicht werden. Dieser ausserschulische Lernort ergänzt den klassischen Schulunterricht, das bestehende System. Das Talenticum soll zu einer Oase der realen Erfahrung werden. Das tatsächliche Schaffen ist im Fokus, denn eigene Wirksamkeit lässt sich letztlich nur im realen Leben und im sozialen Miteinander erleben. Und mit dem Anerkennen von Talenten sollen neben dem Leben des Einzelnen auch die Gesellschaft und Wirtschaft gestärkt werden», sagt Peter Fratton . Er hat vor vier Jahrzehnten die Schule für Beruf und Weiterbildung gegründet, ist also «wieder zurück auf Platz 1».

An einem Strick
Dass die Wahl auf den Standort gefallen ist, hat viel zu tun mit dem Engagement der hiesigen Körperschaften. So betonte etwa der Stadtpräsident Roger Martin: «Wir hatten grosses Interesse an dieser Idee und sind überzeugt davon, dass ‹Talenticum› den Bildungsstandort Romanshorn ganz wesentlich aufwerten wird. Wir sind gespannt auf die Umsetzung und dann auch den Neubau.»

Im gleichen Sinn äusserten sich die beiden Schulpräsidenten Hanspeter Heeb, Primarschule, und Walo Bohl, Sekundarschule: «Wenn es den Kindern besser geht, geht es den Lehrpersonen besser und damit auch dem gesamten System. Es ist eine Win-win-Situation. Wir freuen aus auf die proaktive Zusammenarbeit. Und das finanzielle Engagement von Privatpersonen ist sehr überzeugend.» Das sieht auch Yves Zellweger so, der als Geschäftsführer tätig sein wird: «Wir stärken den Standort, sehen Vernetzung und Zusammenarbeit im Zentrum. Letztlich werden wir mit allen Bildungsangeboten ein grosses Miteinander bilden. So soll es auch zu einem Lernort für Eltern, Lehrpersonen und Schulleitungen werden.»

Das zeigt auch das eingeblendete Zitat von Beat Brüllmann, Chef AVK: «Ein solches Angebot ist für Romanshorn wie ein Lotto-Sechser.»

Markus Bösch




 


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote