Thurgauer Technologietag zur Kreislaufwirtschaft
08.05.2025 Wirtschaft, Romanshorn440 Teilnehmende in der Geobrugg AG in Romanshorn: Der Thurgauer Technologietag 2025 widmete sich der Frage der Zukunft: Wie gelingt der Wandel von der linearen zur zirkulären Wirtschaft, also zur Kreislaufwirtschaft.
Es waren inspirierende und zukunftsweisende Referate und eine vielfältige Innovationsmesse, die am Mittwoch, 30. April, in einer Halle der Geobrugg AG stattfanden: Kreislaufwirtschaft ist klar ein Thema, das ökologisch und zunehmend auch ökonomisch relevant wird. So sagte zum Beispiel Dr. Andre Bardow (ETH Zürich), dass CO2 zu «wertvoll ist, um es einfach zu entsorgen. Es ist heute schon möglich, CO2 direkt in den Kreislauf zu integrieren und damit fossile Materialien zu ersetzen. Potenzial sehe ich zum Beispiel in der Kunststoff- und der Pharmaindustrie.»
Es braucht Umdenken
Der Empa-Forscher Gustav Nyström überzeugte mit konkreten Beispielen, wie etwa nachhaltigen Verpackungen aus Lebensmittelresten. «Machen ist die Devise», sagte Managing Director Katharina Döring, und laut Maike Scherrer, Forschungsleiterin an der ZHAW, sei ein Umdenken zu spüren: «Recycling ist nicht das erstrebenswerte Ziel, es ist nur die letzte Möglichkeit, Material zu retten. Zu Lösungen zählt der effiziente Rückbau von Materialien.»
Nachhaltiger und unabhängiger
Spannend und nachvollziehbar dann auch die Ausführungen von Albin Kälin, der das «Cradle-to-Cradle-Prinzip» (von der Bahre zur Wiege) in verschiedenen Unternehmensbereichen vorangetrieben hat: «Dieses Design schafft kreislauffähige Produkte, indem die Qualität der Rohstoffe über mehrere Lebenszyklen beibehalten wird.» Neben inspirierenden Referaten bot der Thurgauer Technologietag eine vielfältige Innovationsmesse, an der Hochschulen, Forschungsinstitute und Unternehmen ihre Lösungen für die Kreislaufwirtschaft präsentierten: «Sie ist ein zentraler Baustein für eine zukunftsfähige Wirtschaft im Thurgau», sagt Daniel Wessner, Präsident des Thurgauer Technologieforums.
Wie das geht, zeigte auch die örtliche Catering-Firma «Genial Delikat» mit ihrem durchdachten und überzeugenden Verpflegungskonzept.
Markus Bösch