Tragische und humorvolle Geschichten

  10.11.2022 Kultur&Natur, Romanshorn

Am Samstagabend spielten sich Marco Todisco und Andi Pupato als gleichnamiges Duo in die Herzen der Bistro-Gäste.

Er umrahmt seine – zumeist italienischen – Lieder mit den Geschichten jener Menschen, die er getroffen hat und immer noch trifft: Marco Todisco erzählt sie unaufgeregt, mit leiser und zuweilen fragender Stimme. Und bald wird klar: Er ist es als Person, eben als Sohn italienischer Einwanderer – als jemand mit «Migrations-Hintergrund» (wovon?) – als Sportlehrer in Zürich: Und trotzdem können die alte Frau an der Brücke, die ihren Heimweg nicht mehr kennt, der ehemalige Alkoholiker, der nicht arbeiten kann, weil er Dostojewski lesen muss, können sie auch jedem von uns im Alltag begegnen.

Vielleicht darum entlocken diese Geschichten und Bilder, die da entstehen, den Zuhörern und Zuschauerinnen ein Lachen und Lächeln. Und gleichzeitig wird er mit seinen Liedern und Melodien politisch und philosophisch, wenn er ganz beiläufig fragt: «Was ist schon echt?» und anmerkt: «Auch wir spüren Sehnsucht nach der Ferne, wie jene auf der anderen Seite, die zu uns kommen müssen und Heimweh nach ihrer Heimat haben». Gleichwohl ist es seine Musik, mal als Samba, dann in der Manier eines Liedermachers, die überzeugt und wohltuend unterhält.

Und selbstverständlich trägt der renommierte und vielbeschäftigte Perkussionist Andi Pupato seinen wichtigen Teil zum Duo bei, wenn er sich mit seinem rhythmischen Spiel fast wunderbar einfügt in den Gesang, wenn er immer wieder auch antwortet auf die Melodien und sie so auf eine spannende Weise erweitert.

Markus Bösch


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