«Uttwil wird weiterwachsen»
18.01.2024 Politik, UttwilIm Juni 2023 trat Caroline Kürzi-Schmid ihre Tätigkeit als Gemeindepräsidentin von Uttwil an. Nach sieben Monaten im Amt gewährte sie dem «Seeblick» ein Interview.
Sieben Monate sind verstrichen. Was ist Ihr Fazit zur neuen Tätigkeit?
Caroline Kürzi-Schmid: Es läuft gut. Überraschungen − vor allem im negativen Sinn − habe ich keine erlebt. Verwaltungsabläufe sind mir aus der bisherigen Tätigkeit gut bekannt. Viele Projekte brauchen Zeit. Die Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat, der Gemeindeschrei- berin sowie der Verwaltung ist sehr gut.
Welches waren Ihre Zielsetzungen für die Startphase im Amt, Ihre Realisierungswünsche?
Mein Hauptaugenmerk liegt im Kennenlernen aller Geschäfte in allen Ressorts. Eine Vorstellung habe ich bezüglich einer besseren Anbindung an den öffentlichen Verkehr oder auch die Steigerung der Anzahl Photovoltaik-Anlagen – vor allem auf öffentlichen Gebäuden − sofern dies ökonomisch und ökologisch sinnvoll und auch ein Bedürfnis der Bevölkerung ist. Diese Themen sind aber in der Umsetzung komplex und bedürfen weiterer Abklärungen. Der Gemeinderat plant einen Workshop betreffend die Legislaturziele 2023 bis 2027.
Wie können Sie Beruf und Familie in Einklang bringen?
Das gelingt mir recht gut. Zwei unserer drei Kinder sind volljährig. Ich habe schon vorher als Anwältin in einer Anwaltskanzlei als Partnerin gearbeitet, in der ich das Pensum nun reduziert habe.
Sie sind Rechtsanwältin. Hilft Ihnendiese Ausbildung im Amt?
Meine Ausbildung und Berufserfahrung als Rechtsanwältin helfen mir tatsächlich. Ich habe schnell den Überblick in rechtlichen Fragen. Von meiner Tätigkeit als Mediatorin, Anwältin, Mitarbeiterin auf dem Gericht und im Rechtsdienst des Departementes für Bau und Umwelt kann ich profitieren.
Stichwort Mehrzweckhalle. Die Gemeinde Uttwil hat vor sechs Jahren einen Baukredit abgelehnt, obwohl zuvor der Projektkredit deutlich angenommen worden ist. Was sind Ihre Planungsparameter?
Im Budget ist ein Betrag für das strategisch-beraterische Angehen dieses Themas vorgesehen. Wichtig ist mir der Einbezug aller Interessengruppen, um eine tragfähige Lösung für die Bevölkerung zu finden. Es darf niemand übergangen werden, insbesondere ist die Zusammenarbeit mit der Primarschule Uttwil sehr wichtig.
Kann eine Gemeinde in der Grösse von Uttwil langfristig eigenständig bleiben, oder sehen Sie Fusionen als zukünftig erforderlich an?
Uttwil weist für eine eigenständige Zukunft die notwendige Grösse auf. Es sind knapp 2000 Einwohnerinnen und Einwohner − Tendenz zunehmend. Es sind mehrere Bauvorhaben von Mehrfamilienhäusern geplant, die noch mehr Wohnraum für zukünftige Einwohnerinnen und Einwohner schaffen und so für Wachstum sorgen werden.
Sie wirken in vielen überregionalen Gremien mit. Sehen Sie die Möglichkeit, einmal – wie ehemalige Uttwiler Gemeindepräsidenten vor Ihnen – im Grossen Rat aktiv zu werden?
Das lasse ich mal offen. Zusagen habe ich bisher noch keine gemacht. Ich gehöre aktuell keiner Partei an.
Ihr Wunsch an die Bevölkerung?
(lacht…) Einfach ein friedliches, konstruktives und einvernehmliches Zusammenleben ganz nach dem Motto «in Uttwil glücklich zu Hause». Uttwil soll eine Gemeinde für alle sein. Für die Jungen sollen geeignete Räume und Plätze für sinnvolle Freizeitbeschäftigungen gefunden werden, und die bestehenden Angebote für unsere ältere Bevölkerung soll weiterhin attraktiv bleiben. Es freut mich sehr, dass Uttwil so ein aktives Vereinsleben hat.
Herzlichen Dank für das Interview und alles Gute in Ihrer anspruchsvollen Tätigkeit.
Markus Studerus