Irrtum

  23.02.2023 Kolumnen, Uttwil

Im Küstenbereich vor Uttwil – vor der sogenannten Halde – tummelten sich in den letzten Jahren Archäologen und Taucher. Das Seenforschungsinstitut Langenargen hatte mittels hochauflösender Tiefenvermessung seltsame Steinhaufen entdeckt. Insgesamt sollen etwa 170 dieser künstlichen Hügel rund um den Bodensee gesichtet worden sein.

Gemäss IBN, der «Internationalen Bodensee Boot + Nachrichten», hat man beim Hügel Nr. 5, direkt vor Uttwil, am Sediment gekratzt und unter anderem einen Pfahl aus Pappelholz und weiteres von Menschenhand mit Steinbeil bearbeitetes Holz gefunden. Die ETH hat dieses Holz untersucht. Schluss daraus: Die Hölzer dürften in der Jungsteinzeit gefällt worden sein, etwa 3500 Jahre vor Christus und klar nach der Eiszeit. Das deutet also auf die ersten Uttwiler hin, die sich am Bodensee niedergelassen hatten und getreu nach dem Motto «in Uttwil glücklich zu Hause» ohne behördliche Bewilligungen und Auflagen Steinblöcke in den See werfen konnten, fischen durften und nach Herzenslust Bäume fällen konnten. Ob sie sich Imhof oder Eggmann genannt haben, ist leider (noch) nicht nachzuweisen. Vielleicht sind diese ja erst Jahre später immigriert.

Für Uttwils Chronisten bedeutet es aber, dass das 1200-Jahr-Jubiläum ein historischer Irrtum war.

Die Lachmöwe


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