Man erinnert sich, kurz vor Ende des letzten Jahres wurde Uttwil von einem Finanzskandal erschüttert. Ganz genau weiss man nicht, was da passiert ist. Aber – so wird vermutet – es flossen Steuergelder in ein privates «Kässeli». Die besorgte Gemeindebehörde intervenierte blitzartig, sprach eine Entlassung aus, liess die Finanzprozesse und das «IKS» (Begriff für Fachleute = internes Kontrollsystem) von Forensikern und Wirtschaftsprüfern durchleuchten und hinterfragen. Resultat. Das «Vieraugensystem» müsse künftig konsequent umgesetzt werden und Funktionen sollen entflechtet werden. Das Gemeindeschreiberamt und das Amt des Finanzchefs sollen entkoppelt werden. Und dies übrigens ganz wundersam ohne Erhöhung der Stellenprozente.

Buchstäblich wie der rettende Engel flog sie dann ein. Die ehemalige Gemeindeschreiberin erkannte die Not am Bodensee, verliess ihre frühzeitig bezogene Ruhestandsresidenz über dem türkischen Meer und nahm die Arbeit im sonst so beschaulichen Uttwil wieder auf.

Am Stammtisch fragt man sich, ob das Helfersyndrom der einzige Grund für ihre Rückkehr war. Einhellig die Antwort, dem Dorfmotto getreu: «Man(n), beziehungsweise eben Frau, ist in Uttwil halt einfach glücklich zu Hause!»

Die Lachmöwe