«Varik: Auf der Suche nach Wildsau-Kadavern»

  13.10.2022 Kultur&Natur, Romanshorn

Fünf Gespanne sind mit dabei, wenn es darum geht, das Auftreten der «Afrikanischen Schweinepest» (ASP) zu verhindern. Peter Höltschi und sein Hund Varik sind in der Ausbildung. Als einer der ersten Veterinärdienste schweizweit bildet das Veterinäramt Thurgau ASP-Suchhunde aus.

Er hat bereits verschiedene Prüfungen hinter sich und bestanden: Er kann verletztes Wild «nachsuchen». Er kann Wasservögel apportieren – er: das ist ein feinfühliger, fünfjähriger Rüde der Rasse «Lagotto Romagnolo», ein italienischer Wasserhund und mit Namen Varik. Zusammen mit seinem Besitzer Peter Höltschi bildet er ein Gespann, das im Thurgau nach den intensiven Vorbereitungen alle Prüfungen erfolgreich abgeschlossen hat: «Am 3. Oktober war es so weit. Zusammen mit den anderen Gespannen konnten wir unser Können zeigen, wenn es darum geht, Wildsau-Kadaver zu finden. Die Prüfung wurde durch den bekannten Retriever-Züchter Hans Döbeli aus dem Kanton Aargau abgenommen.» Varik hat die ASP-Prüfung bestanden. Er und Herrchen Peter Höltschi gehören jetzt zur ASP-Hundestaffel des Kantons Thurgau, bestehend aus fünf Hundegespannen.

Intensive Arbeit
Angefragt worden für diese Ausbildung ist Höltschi vom kantonalen Veterinäramt, wo er die Teilnahme auch bestätigte. «Die Ausbildung zum ASP-Gespann, das mit dem ASP-Virus infizierte Wildsau-Kadaver aufspüren kann, ist intensiv. Wir übten etwa jeden zweiten Tag ein bis zwei Stunden im Wald. Dazu legten wir mehrere Proben an der Strasse und im Dickicht aus. Der Hund hat neben dem Sender mit dem Ortungsgerät auch einen sogenannten ‹Bringsel› am Halsband. Sobald er das ausgelegte Fellstück oder Kadaverteil gefunden hat, nimmt er das Bringsel ins Maul, er ‹verweist› damit auf das Gefundene. Er kehrt mit dem Bringsel im Maul zum Hundeführer zurück und führt diesen anschliessend zum Kadaver. Äusserst wichtig ist dabei: Ich muss den Hund ‹lesen› können, also wissen, was er wie anzeigt. Wenn dies gelungen ist, wird der Hund selbstverständlich gelobt. Nach getaner Arbeit, wird Varik das Halsband (das Zeichen für Arbeit) abgenommen. Danach kann er sich wieder frei bewegen», so Höltschi.
Das Veterinäramt Kanton Thurgau ist eines der ersten in der Schweiz, das Suchhunde für die Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest ausbildet.

«Wir sind mit dem Veterinäramt des Kantons Thurgau eine Leistungsvereinbarung für die nächsten fünf Jahre eingegangen. Dementsprechend werden wir in den nächsten fünf Jahren sicher monatlich weiter üben», erklärt Peter Höltschi.

Markus Bösch / Redaktion


Ausbildung und Abfalleimer
Auf der Website des kantonalen Veterinäramtes werden die Jägerinnen/Jäger und Jagdaufseher/Jagdaufseherinnen dazu aufgerufen, alle «krank erlegten, tot aufgefundenen oder im Strassenverkehr umgekommenen Wildschweine» auf die Afrikanische Schweinepest zu untersuchen. Ein Video gibt einen Einblick in die Ausbildung der Suchhundestaffel, ein zweites macht aufmerksam auf besondere Abfalleimer für Essensreste, die ebenfalls mithelfen, die Afrikanische Schweinepest zu verhindern.

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