Vorbereitungsarbeiten am Wrack der «Säntis» sind abgeschlossen

  21.05.2024 Wirtschaft, Romanshorn

Wie Silvan Paganini, Präsident Schiffsbergevereins, mitteilt, sei es gestern Abend gelungen, die letzte Leine einzuziehen. «Die letzten 15 Meter waren ein Kraftakt sondergleichen. Zuerst verhedderte sich die Roboterleine letzte Woche, deren Bergung von 170 m auf 1,5 m zwei Tage in Anspruch nahm. Dann kam es fast zu einem Tauchunfall, als der Knoten in 1,5 Meter Tiefe gelöst werden musste.»

Wegen dieses «Fast-Tauchunfalls» wurde ein neues Tauchteam mit über 35 sehr erfahrenen Tauchern ins Leben gerufen, die man dann benötigte, um diesen Knoten zu lösen.

Ein weiterer Einsatz war dann auch nötig, um die verdrehten Bojen zu entwirren.

«Gestern waren schliesslich acht Personen und drei Schiffe im Einsatz, um die letzten 15 Meter der Leine einzuziehen. Doch auch dort war uns das Glück nicht wohlgesinnt», so Paganini. «Die ersten zehn Meter verliefen problemlos, aber bei den letzten fünf Metern verklemmte sich die Hebeleine.» Nachdem 1,6 Tonnen Zugkraft nichts bewirkt hatten, habe man es mit einem Motorboot und einem langen Drahtseil versucht, jedoch ohne Erfolg.

Kiesschiff Mary kommt zum Einsatz
Erst das Kiesschiff Mary als Schlepper konnte die Verklemmung lösen. Danach war es eine einfache Übung mit dem Habegger, die letzten Meter einzuziehen. Die letzte Leine ist drin – eine Zangengeburt von Anfang bis Ende.

«Als Nächstes betrachten wir ein grosses Wetterfenster und analysieren dabei sechs verschiedene Wettermodelle. Das Wetterfenster öffnet sich aktuell am Donnerstag. Geplant ist, an diesem Tag die Bergeplattform einzuwassern und zu testen. Sollte der Test erfolgreich verlaufen, wird die Plattform am Freitag in die Führungsleine eingehakt. Am Samstag soll dann das Absenken der Bergeplattform mit dem Einsatz des Kiesschiffs Mary erfolgen. Wenn alles nach Plan verläuft, wäre die Bergung auf 12 Meter Wassertiefe für Sonntag vorgesehen», zeigt sich Silvan Paganini optimistisch.

Schiffsbergeverein

Die Bergung des 1933 versenkten Dampfschiffs «Säntis» interessiert die Menschen weit über Landes- und europäische Grenzen hinaus. Der Bergeverein mit Schiffsingenieur Silvan Paganini an der Spitze ist nach langer Planung seit März aktiv an der Bergung des Wracks aus der Tiefe des Bodensees. Die vor 90 Jahren versenkte «Säntis» schlummert in 210 Metern Tiefe auf Grund. Aufgrund technischer Schwierigkeiten konnte der erstgesetzte Bergungstermin 17. April nicht gehalten werden. Nun ist im zweiten Anlauf die Bergung der «Säntis» von 210 auf 12 Meter Wassertiefe für Sonntag, 26. Mai, angesetzt.


Updates werden vom Schiffsbergeverein geteilt auf den Kanälen Facebook, Instagram und YouTube


 

 


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