Waldkorporation entwickelt Visionen für die Zukunft
19.12.2024 Wirtschaft, Uttwil , RomanshornAuch wenn das Forstteam der Waldkorporation Romanshorn-Uttwil gut gearbeitet hat und die 67 Stimmberechtigten Jahresbericht, Rechnung und Budget absegneten: Die Verantwortlichen wissen, dass es für die Zukunft auch neue Ideen braucht.
Die zwei Neuen durften an der Jahresversammlung der Waldkorporation durchaus stolz sein: Der neue Revierförster und Betriebsleiter Benjamin Suter hat sich sehr gut eingearbeitet und führt ein motiviertes und einsatzfreudiges, sechsköpfiges Team, wie er in seinem Jahresbericht festhalten konnte. Auch mit Arbeiten für Dritte können wichtige Einnahmen generiert werden.
Problem Eschentriebsterben
Und Ueli Ackermann als neuer Präsident der Waldkommission gewinnt seinem ersten Jahr viel Positives ab: «Unsere drei Forstwarte, die drei Lehrlinge und selbstverständlich unser Revierförster haben Schnitzel-, Brenn- und viel Nutzholz verkauft. Bei Letzterem ist der Erlös zu einem guten Teil einer einzigen, notabene 224-jährigen Eiche zu verdanken. Ihre 8,6 m3 Holz ergaben unglaubliche 19’792 Franken. Das Eschentriebsterben beschäftigt jetzt und in Zukunft: Der Spielraum für planvolles, waldbauliches Vorgehen wird zunehmend kleiner. Zudem führte Benjamin Suter verschiedene Führungen und Anlässe durch, zum Beispiel die Pflanzaktion für Romanshorner Erstklässler.»
Es wird schwierig
Die geplante Reorganisation der Forstreviere durch den Kanton, sei für die Korporation im Moment noch nicht spruchreif und auch nicht sinnvoll, so Ackermann. Im Zusammenhang mit dem Waldgesetz hätte sich der Vorstand zudem Möglichkeiten gewünscht, gegen Abfallsünder und exzessive Biker vorgehen zu können. Und in Bezug auf das anberaumte Eicheninventar sei man nun gespannt auf die Überlegungen des Kantons.
Kassier Marco Gross stellte dann die Rechnung und das Budget vor: «Während wir stolz sein dürfen auf einen Bruttogewinn 2 von 186’753 Franken (das ist der Erlös minus Löhne und Materialaufwand), müssen wir die Kostenentwicklung beim Unterhalt im Auge behalten. Immerhin schliessen wir das Jahr 2023/24 mit einer schwarzen Null ab. Allerdings deutet das Budget 2025 mit einem Defizit von 13’000 Franken auf ein herausforderndes und schwieriges Jahr hin.»
Stärken und optimieren
Aufgrund einer Auslegeordnung und Lagebeurteilung wurden an der Jahresversammlung vom vergangenen Samstag Visionen vorgestellt – der Vizepräsident Ronny Schwendener dazu: «Neben der Stärkung des Forstbetriebs, brauchen wir eine Investitionsplanung für die kommenden Jahre. Wir wollen alternative Einnahmequellen und weitere Möglichkeiten der Kapitalbeschaffung erschliessen. Zudem gilt es, die Eichennutzungsbeiträge zu optimieren und wir wollen den Vorstand mit juristischem und Marketingwissen erweitern. Dazu werden Arbeitsgruppen gebildet, die in einem Jahr konkrete Vorschläge vorlegen werden.»
Markus Bösch