Die Schweiz
07.08.2025 Kolumnen, Uttwil , Salmsach, RomanshornVor genau einer Woche haben wir den Nationalfeiertag gefeiert. Der 1. August ist ein guter Tag, sich all der helvetischen Erfolgsmodelle zu entsinnen. Die vielen medialen und persönlichen Festreden sollen uns die Fülle von Reichtum, Lebensqualität, Selbstbestimmung und Besonderheit vor Augen führen.
Wenn ich jemandem erklären möchte, was die Schweiz auszeichnet, dann fällt mir als Erstes die direkte Demokratie ein. Jeder/ jede volljährige Schweizer/in darf «mitregieren». An zweiter Stelle kommt für mich die Schokolade, Glücksgefühl pur. Schon früh haben Schweizer Chocolatiers die richtigen Zutaten für Schokoladenträume herausgefunden Die Schweizer Schoggi ist neben dem Käse und den Uhren wohl das weltweit bekannteste Synonym für Swissness. Zum Käse ist zu sagen, dass es nicht nur Emmentaler gibt, tatsächlich gibt es offenbar 450 Käsesorten in der Schweiz. Das muss an der guten Milch von glücklichen Kühen liegen, obwohl ich mich frage, wie glücklich die hornlosen Tiere wirklich sind − sorgen doch die Hörner für kühle Köpfe und Klärung der Rangordnung. Jedenfalls sind Kühe und Glocken wunderbare Souvenirs. Nicht vergessen werden darf das Schweizer Sackmesser, der kleine Werkzeugkasten im Hosensack.
Welche Persönlichkeiten tragen unseren Namen in die Welt? Tennisstar Roger Federer, Physiker Albert Einstein, Bondgirl Ursula Andress, Jean Tinguely und Niki de Saint Phalle, Henri Dunant als Mitbegründer des Roten Kreuzes, und natürlich Heidi, das Kind der Berge. Die Berge gehören ebenfalls zur Schweiz wie die Seen, die Täler und Gletscher. Der öffentliche Verkehr bringt uns mehrheitlich pünktlich und entspannt in die entlegensten Winkel unseres Landes, wenn wir nicht gerade auf die Jungfrau oder zu Stosszeiten in die Städte wollen.
Und was wäre der Papst ohne die Schweizergarde, die bunt gewandeten jungen Elitesoldaten. Ja, es sind immer noch nur Männer, obwohl auch Frauen zugelassen werden sollen.
Es gäbe noch vieles zu erwähnen, die Solidarität in den Vereinen, die Neutralität; und doch merken viele nicht, wie gut es uns geht – es könnte doch noch besser gehen? Da empfehle ich den Blick auf die Schätze, die wir haben und nicht auf das, was noch fehlen könnte. Das hilft.
Ingrid Meier