Wenn Fledermäuse und Co. einziehen…

  19.05.2024 Kultur&Natur, Romanshorn

Ökogruppe, Schreiner und Fledermausexperte spannen zusammen: Im Turm/Dachstock der Alten Kirche könnten schon bald Zwerg- und Mückenfledermäuse einziehen.

Angefangen hat es vor einem Jahr, als Esther Rigling von der katholischen Ökogruppe bei einer Veranstaltung des Vogel und Naturschutzes Romanshorn bei einer Exkursion in Oberhüseren dabei war: „Bei Ernst und Regina Züllig wohnt im Dach ihres Bauernhauses eine Langohrenkolonie. Das hat mich fasziniert und auch, dass Fledermäuse gern in Kirchtürmen leben. Ich habe den Kontakt zu Marius Heeb, dem kantonalen Fledermaus beauftragten gesucht. Er hat mit mir die Alte Kirche genauer begutachtet. Das Projekt war, da einen Spaltkasten aufzuhängen. Die paritätische Kommission hat grünes Licht dazu gegeben und Thomas Biser von der Firma Krattiger, er hat Erfahrung mit solchen Arbeiten, hat den Spaltkasten hergestellt. Jetzt ist die Wohnung für die „nächtlichen Flieger“ aufgehängt und sozusagen bezugsbereit“,  erzählt Esther Rigling.

Kann funktionieren
Ob diese Gelegenheit auch benützt wird, werde sich zeigen: „Vielleicht zieht eine einzelne Fledermaus ein, vielleicht auch mehrere. Letzteres wäre positiv in Bezug auf den Wärmehaushalt im an sich eher kühlen Turm.  Einziehen werden bei diesem Angebot eines „Spaltquartiers“ am ehesten Zwerg- und Mückenfledermäuse, allenfalls auch Abendsegler. Ob bald Tiere einziehen werden, zeigt sich dann, wenn entsprechender Kot gefunden wird. Ideal ist, wenn jemand vor Ort regelmässig und kurz nachschaut. Damit werden die Fledermäuse nur minim gestört“, erklärt Marius Heeb. Neben einer Wohnung brauchen sie in der Nähe eine strukturierte Landschaft und Abwechslung im Nahrungsangebot. Mit dem See , dem Park und der Schlosswiese ist da schon einiges vorhanden. Selbstverständlich könnte mit der Pflanzung von Hecken Biodiversität gefördert und die die Wiese an sich aufgewertet werden. Wichtig ist auch, dass die Beleuchtung (der Kirche, des Parkplatzes) miteinbezogen wird: sie sollte von oben her kommen und nicht mehr als 3000 Kelvin betragen. Das hilft den Fledermäusen, weil Licht mit tiefem Kelvinwert emittiert weniger UV-Licht und dies einen Einfluss auf deren Beute, die Insekten hat“, so Heeb.

Markus Bösch


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