Willkommen in der Zunft der Schwarzkünstler

  10.07.2025 Wirtschaft, Romanshorn

Nach alter Tradition der Druckbranche werden Polygrafen nach bestandener Lehrabschlussprüfung «getauft», mit der «Gautschete». So auch letzte Woche Mia Scheiwiller, die ihre 4-jährige Ausbildung als Polygrafin bei Ströbele Kommunikation erfolgreich beendet hat.

Mias Arbeitskolleginnen und -kollegen überraschten sie am Dienstagnachmittag, setzten sie in Handschellen in ein mit roten Luftballons geschmücktes «Handwägeli». Ohne grossen Widerstand liess sich die junge Polygrafin auf das Spiel ein.

Sobald alle versammelt waren – Mitarbeitende, Firmenleitung, Familie – setzte sich der bunte Tross mit zwei Trommlern an der Spitze (Tim Wohnlich und Schlagzeuglehrer Manuel Rebholz) in Bewegung.

Die Route führte via Rislen-, Kindergarten- Bahnhofstrasse zum Brunnen beim «Schiff». Mit roten Flyern wurden Passanten auf das Spektakel aufmerksam gemacht. Die beiden Trommler gaben den Takt an.

Wassertaufe «ad posteriorum et podexiorum»
Beim Brunnen verlas Gautschmeister Johannes Zimmermann in historischer Kleidung den Gautschbrief: «Wir Jünger der wohledlen Kunst und verordnete treue Hüter alten gutenbergischen Erbes werden heute an dir in Anwesenheit aller zünftiger Meister als auch Gesellen unserer Kunst die Wassertaufe ‹ad posteriorum et podexiorum›, mit wohlangewendetem Fleiss und in gebührlicher Weise vollziehen. Darum Gesellen, PACKT AN!» Und die junge Frau wurde auf einen nassen schwamm gesetzt, mit einem Kübel Wasser übergossen – und schliesslich unter Applaus in den Brunnen befördert. Es ist vollbracht, die Wassertaufe «ad posteriorum et podexiorum» ist vollzogen – Mia Scheiwiller ist offiziell «von den Sünden der Lehrzeit gereinigt» und als Gesellin der Zunft anerkannt.

Marianne Lüchinger

Willkommen in der Zunft – Gautschfeier Mia Scheiwiller / by Vasilica Jahiu


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote