Zusammenhänge vertiefen und anwenden

  25.04.2024 Schule&Bildung, Romanshorn, Salmsach, Uttwil

Erstmals auch in einem Romanshorner Industriebetrieb, der Geobrugg AG: Während einer Woche hatten Kantischülerinnen und -schüler Gelegenheit, ihr Wirtschaftswissen konkret und gleichzeitig in spielerischer Form anzuwenden.

Es ist Mitte der Woche und die beiden Moderatoren informieren über das «vergangene Geschäftsjahr»: Während die einen die Auswirkungen ihrer Investitionen in soziale und ökologische Nachhaltigkeit in Balkendiagrammen sehen, sind die anderen bestätigt oder auch erstaunt ob der Steigerung der Marktanteile im In- und Ausland. Sie, das sind Schülerinnen und Schüler der dritten und vierten Klassen an der hiesigen Kantonsschule, die sich anfangs der sogenannten Wirtschaftswoche zusammengefunden haben – um eine fiktive Firma anhand des Simulationsspiels WIWAG zu führen. Sie, das sind jene, die Wirtschaft als Schwerpunkt- oder Ergänzungsfach belegt haben. Und jede und jeder hat in der besagten Firme eine Rolle inne, beispielsweise als CEO, als Marketingleiterin oder Personalchef.

Präsentation vor einer Jury
Roman Horber und Vikram Chawla sind die Moderatoren und auch Spielleiter während dieser Woche, beide arbeiten bei der Firma Zwicky in Müllheim: «Ganz grundsätzlich dienen diese fünf Tage dazu, dass die Jugendlichen ihr bisher erworbenes Wirtschaftswissen ver- tiefen und vor allem auch anwenden lernen. Eben in einer spielerischen Form. Sie müssen sich in ihre jeweiligen Rollen einfühlen, in gemeinsamen Gesprächen Entscheide fällen. Zum Beispiel, wie viel Personal sie einstellen (oder entlassen müssen), in welchen Bereichen wie viel Geld investiert wird. Ausgangspunkt für alle vier Firmen war die Herstellung des Produkts ‹Kopfhörer› zum Stückpreis von 100 Franken.» Am Abschlusstag werde dann der «Fortbestand der Firma» zum Thema: Mit einer Präsentation müsse sich die jeweilige Geschäftsleitung vor einer Jury profilieren: «Gelernt haben wohl alle, dass man nie allein, dass man immer im Kontext eines Marktes unterwegs ist.» Und ein weiteres Fazit für Horber und Chawla: «Die Jugendlichen sind motiviert bei der Sache ‹Wirtschaft› und wir nehmen ebenfalls wertvolle Erfahrungen mit.»

Verknüpfungen schaffen
Gleichzeitig erfuhren die Schülerinnen und Schüler an zwei konkreten Beispielen, wie Firmen und eben Wirtschaft funktioniert: Zum einen hat sich – neben dem Start-Netzwerk Thurgau − der Jungunternehmer «Ensoy» (Tofuproduktion im Thurgau) vorgestellt. Und zweitens schilderte Andrea Roth, der CEO von Geobrugg AG, wie diese Firma sich im internationalen Umfeld mit technischen Innovationen zu behaupten weiss: «Wir waren gern bereit, unsere Räume für eine solche Wirtschaftswoche zur Verfügung zu stellen. Damit werden konkrete Verknüpfungen zwischen Kanti-Standort und lokalen Arbeitgebern geschaffen. Davon profitieren letztlich beide Seiten, die Berufsbildung und der Wirtschaftsstandort. Wir können damit künftigen Lehrlingen und Arbeitnehmern zeigen, welche Vielfalt es an Arbeitsplätzen auf lokaler und regionaler Ebene gibt.»

Organisiert werden diese (und weitere) Wirtschaftswochen von der Industrie und Handelskammer Thurgau.

Markus Bösch


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote