Zwei Integrationsklassen: Herausforderndes Unterrichten

  22.02.2023 Schule&Bildung, Romanshorn

Die Kinder kommen vor allem aus der Ukraine und auch aus Ungarn, Afghanistan und der Türkei: Ein Besuch in den Klassen von Simon Ritzi und Tetiana Laumanns in den Integrationsklassen der Primarschule.

Es sind 18 Erst- bis Drittklässler, die von Simon Ritzi und der Klassenassistentin Hanna Tubolets unterrichtet werden: Nach gemeinsamem Musizieren arbeiten die Kinder in kleinen Gruppen weiter: Während die einen zu zweit Farben lernen und wiederholen, üben andere spielerisch Gemüse, Obst und Körperteile ein: «Im Zentrum steht das Lernen der deutschen Sprache, sehr oft kombiniert mit Alltagsthemen. Mathematik machen wir entsprechend den Lehrplanzielen der einzelnen Klassen», sagt Ritzi. Seit Oktober letzten Jahres unterrichtet er die Unterstufenklasse, die im Reckholdern-Schulhaus Gastrecht geniesst. Die Mittelstufenklasse befindet sich in der Weitenzelg: Dort unterrichten an diesem Morgen Tetiana Laumanns als Klassenlehrperson und Mira Gazzi im Teamteaching. Auch diese zwölf Kinder kommen aus verschiedenen Ländern, allen voran aus der Ukraine.

Herausforderung
Mit Stolz zeigen sie, was sie gelernt haben: Es geht um die Uhrzeiten, um den Wortschatz (Farben, Gegenstände) und die spielerische Formulierung von Sätzen und kleinen Geschichten. Die Kinder kennen die Regeln des schulischen Miteinanders, sie haben sich gefunden und dank ihrer verschiedenen Herkunft sprechen sie sehr oft Deutsch miteinander: «Es ist eine Herausforderung für alle Beteiligten, einerseits mit ihrem bisherigen Leben hier anzukommen und zu einer Klasse zu werden. Und gleichzeitig ist es unser Ziel, die (ukrainischen) Kinder rasch zu integrieren.

Wie weiter?
Zuerst in diesen zwei Klassen und dann später in jenen Stammklassen, wo sie den Unterricht erst an den Nachmittagen und nachher während der ganzen Woche besuchen», erklärt die Schulleiterin Andrea Lo Presti. Das sei natürlich ein dynamischer Prozess, der von allen Beteiligten ein hohes Mass an Flexibilität abverlange. Und immer stehe da auch die Frage im Raum: Wie weiter? «Am Anfang war es die Ungewissheit, wie viele Kinder kommen würden und integriert werden wollen. Und wer wann wieder zurückgehen kann. Jetzt müssen wir uns fragen, wie wir weitermachen wollen: Führen wir diese zwei Klassen wie bisher separat weiter? Wie viele Kinder können in Stammklassen integriert werden, mit entsprechend zahlenmässigen Folgen für die Integrationsklassen. Über das weitere Vorgehen der Integrationsklassen entscheiden die Schulbehörden im Frühjahr.

Fest steht jedenfalls: Dass es bis heute so gut funktioniert, hat auch zu tun mit der guten Zusammenarbeit zwischen den Schulen, Kirchen, der Stadt und der Peregrinastiftung», so Lo Presti.

Und während des Gesprächs über die Integrationsklassen, teilt die Peregrinastiftung die nächsten Zuzugsmeldungen mit, Zwillinge aus Afghanistan und ein Mädchen aus dem Irak.

Markus Bösch


 


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