Bei Sommerwetter eingeweiht: Der Bibelgarten im evangelischen Friedhof vereint biblische Pflanzen, Artenreichtum und eine Kräuterspirale. Ein engagiertes Team hat ein Projekt des «Grünen Güggels» mit viel Tatkraft umgesetzt.

Bereits seit mehreren Wochen blühen Natternkopf, Wilde Möhre, wachsen Schnittlauch, Apfel- und Feigenbaum – und sie alle bereichern seit Anfang Juli den evangelischen Friedhof: «Gärten hatten schon immer eine grosse Bedeutung in der Bibel, zum Beispiel in der Schöpfungsgeschichte. So war der Garten Eden ein Ort der Vollkommenheit, des Überflusses. Mit dem Baum des Lebens und dem Baum der Erkenntnis. Der Mensch war aufgerufen, ihn zu bebauen und zu bewahren», sagte Pfarrerin Martina Brendler im Gottesdienst zur Einweihung des Bibelgartens. Heute gebe es diesen Traumgarten zwar nicht mehr, vielleicht erlaube der jetzt im Friedhof geschaffene Garten einen Blick darauf. Im Gottesdienst wurden dazu Bilder der Fotofachfrau Claudia Büchler gezeigt.

Naturnah und biblisch
Mit einem engagierten Team seien die Idee und das Projekt – einen vielfältigen und naturnahen Garten mit Pflanzen aus der Bibel zu gestalten – umgesetzt worden: «Entstanden sind vier Beete, eines mit Apfel- und Feigenbaum und Trauben, eines mit biodiversen Pflanzen und Stauden, ein weiteres mit besonderem Kies, wo sich verschiedenste Wildbienen wohl fühlen, und schliesslich eine Kräuterspirale, unter anderem mit nicht mehr gebrauchten Stellriemen und Steinplatten gebaut. Und spätestens an dieser Stelle gilt es, allen zu danken: Luigi Sorbaro − er war eine unersetzbare Hilfe beim Bau der Spirale −, Ruth Roth, Iris Fürst, Marco Bertschinger und Martin Nafzger», erklärte Martina Brendler beim anschliessenden Apéro vor Ort.

In passender Weise wurde der Gottesdienst musikalisch umrahmt vom Männerchor Salmsach-Langrickenbach unter der Leitung von Martin Duijts. Im Bibelgarten sang der Chor das abschliessende Segenslied.

Projektgruppe der Talentklasse eingebunden
Auf eine besondere Art beteiligt war zudem eine Projektgruppe: Sie gehört zur Talentklasse der Kunstschule Romanshorn. Unter Anleitung von David Busch (Calmberg) haben drei Schülerinnen und ein Schüler die Entwürfe für die Infotafeln und den QR-Code mitgestaltet: Elena Cholet hat mit kolorierten Zeichnungen Pflanzen und Kräuter gestaltet, Yasemine Lempp illustrierte Schmetterlinge, Lorena Heeb lieferte Texte und Typografie für die Website und Elias Zimmerli war zuständig für das Layout.

Damit der Bibelgarten zu einem vielfältigen Ort für die Natur und zu einem Ort der Ruhe und des Innehaltens für die Menschen werden kann, sind auch zwei Bänke dazugestellt. In einer Metallbox sind zudem eine Bibel und Literatur zum Thema Garten und Artenvielfalt zu finden. Für die Zukunft geplant sind noch Steintafeln, auf denen passende Bibelsprüche eingraviert werden sollen. Ein Stein als Geschenk der auf der Gemeindereise besuchten Gemeinde Dohna hat bereits den Anfang gemacht.

Markus Bösch