Am Mittwoch, 21. Mai, fuhren 15 Frauen per Fähre und Zug nach Ravensburg. Dort erwartete sie eine spannende Stadtführung, die ins 18. Jahrhundert führte.

Mit der wunderfitzigen «Nabholzin, der Frau des Türmers Lorenz»: «Der hat keinen Buckel vom Schaffen, eher einen Bauch vom Biertrinken», ging es von einer Sehenswürdigkeit zur anderen. Sie hatte viele Anekdoten zu erzählen: «In der Bachstrasse im Unterdorf hielten wir es kaum aus mit dem Gestank des Baches, der nach dem Abwasser der Gerber im Lederhaus stank und der Schei... der Leute aus dem Oberdorf.» Gut, stinkt es heute nicht mehr! Im Rathaus berichtete sie über die Verurteilung einer Kindsmörderin, die medientauglich gleich vom Erker des Rathauses an alle Wartenden verkündet wurde. Immer wieder erzählte sie von ihrer Grossmutter − Gott hab sie selig − und von ihrem Lorenz, der nicht gerade charmant über seine Frau meinte: «Wenn man als Kuh geboren wird, könne man nicht als Nachtigall sterben.» Ja, so ist er halt, ihr Lorenz.

Das Stadt-Schauspiel mit vielen Informationen und Witz gespickt, machte allen grosse Freude. Nach einem gemütlichen Mittagessen und einem Bummel durch die verwinkelten, mittelalterlichen Gassen ging’s am späteren Nachmittag wieder Richtung Schweiz.

Martina Ströbele
Katholische Frauengemeinschaft Romanshorn