Der pensionierte Obergärtner Hans Zellweger hatte früher eine eigene Gärtnerei und war 15 Jahre lang als Stadtgärtner in Arbon tätig. Seit fünf Jahren versorgt er Romanshorn mit frischem Gemüse aus den sieben städtischen Pflanzenkästen am Sternenplatz, dem sogenannten Urban Gardening.

Für Einwohnerinnen und Einwohner ist das eine willkommene Gelegenheit, unentgeltlich frisches biologisches Gemüse zu ernten. Die Nachfrage ist gross. Ursprünglich ist die Idee mit den Pflanzenkästen  vom Werkhof gekommen, erklärt Zellweger. Er kümmert sich seit Beginn um die Bepflanzung und Pflege. 

Biologischer Anbau kommt gut an
Pro Jahr pflanzt er rund 350 Setzlinge, die er aus der Region bezieht. Diese wachsen in den Kästen heran, bis sie von den Einwohnenden geerntet werden dürfen. Ein Problem sei, dass das Gemüse häufig zu früh gepflückt werde. "Manchmal sind die Pflanzen noch zu klein." Zellweger ist die biologische Bewirtschaftung wichtig. Er verzichtet darum vollständig auf Spritzmittel. 

Einen Unterschied zur Pflege eines traditionellen Gemüsebeets im Garten gebe es nicht. Zwei Mal pro Woche besucht Hans Zellweger die Kästen, um seine Schützlinge zu bewässern, Unkraut zu jäten und Abfall zu beseitigen.

Immer abwechslungsreiche Auswahl
Die Auswahl der Pflanzen ist abwechslungsreich. So pflanzte Zellweger dieses  Jahr erstmals "Pak Choi", eine asiatische Kohlart. Am beliebtesten sei jedoch klar der Salat, aber auch Kohlrabi, Lauch, Tomaten und Chilis kämen gut an. Er rät, das Gemüse am besten frisch zu geniessen und nur so viel zu ernten, wie man auch wirklich benötigt. „So bleibt für alle etwas übrig“, sagt er.

Die Voraussetzung für eine erfolgreiche Arbeit sei eigentlich ganz einfach, meint der Profi mit dem grünen Daumen: „Man muss es gerne machen und mit Freude bei der Sache sein. Dann gelingt es auch."