«Grüner Güggel» verbindet Mensch und Natur – seit 10 Jahren

  25.09.2025 Kirchen, Uttwil , Salmsach, Romanshorn

Die katholische Kirchgemeinde in der Hafenstadt gehörte zu den Ersten, die Theologin Gaby Zimmermann war Initiantin und Promotorin des kirchlichen Umweltmanagementlabels «Grüner Güggel»: Am 5. Oktober wird in Romanshorn gefeiert.

2015 fand die erste Zertifizierungsfeier vor Ort statt: Fünf katholische Kirchgemeinden – Romanshorn, Arbon, Ermatingen, Güttingen und Sirnach – trugen als Erste das Label «Grüner Güggel»: «In einem mehrjährigen Prozess hatten sie verschiedene Bereiche in Bezug auf ihre Umweltrelevanz geprüft, so zum Beispiel den Strom-, Wärme- und Wasserverbrauch, das Abfallregime, Materialeffizienz, biologische Vielfalt und Emissionen», erzählt die Theologin (und ehemalige Gemeindeleiterin) Gaby Zimmermann.

Mehr als 80
Ihren Anfang habe die Idee 2010 am Bodensee-Kirchentag in Radolfzell genommen, bei der Vorstellung des deutschen kirchlichen Umweltmanagementlabels «Grüner Gockel». Mit Begeisterung sei sie damit in die – ebenfalls 2010 geschaffenen − Umweltkommission der katholischen Synode Thurgau gegangen, um kurz darauf ein Pilotprojekt zu lancieren: «Die besagten fünf Kirchgemeinden seien die Pioniere gewesen, die 2015 als erste zertifiziert werden konnten. Unabhängig davon wurde im gleichen Jahr auch die evangelische Pionierkirchgemeinde Meilen ZH zertifiziert. Rasch sind weitere dazugekommen, bis heute kräht in über 80 katholischen und evangelischen Kirchgemeinden der ‹Grüne Güggel›», so Zimmermann. Unterdessen ist sie in dieser Sache Umweltberaterin und Auditorin und kann damit die Arbeiten der jeweiligen Kirchgemeinden validieren und zur Zertifizierung empfehlen.

Jede Massnahme macht Sinn
Wichtig sei auch, dass die Kirchgemeinden gewisse Freiheiten in Anspruch nehmen können, beim Tempo der Umsetzung der Massnahmen und bei den Zielsetzungen. Und auch wenn das Aufnehmen und Festhalten der Zahlen und Daten zuweilen abschreckend wirken könne: Damit liessen sich die gesetzten Ziele erst überprüfen und die Beteiligten motivieren, weiterzumachen. Und eine wesentliche Rolle spielten auch indirekte Faktoren wie die Kommunikation intern und gegen aussen, Bildung selbstverständlich die Spiritualität, also die Frage: Warum machen wir eigentlich dies alles?

Bereichernde Zusammenarbeit
«Das insgesamt sehr umfassende und konkrete Programm hat sich bewährt», ist Gaby Zimmermann überzeugt: «Neben den erreichten Zielen – weniger Energieverbrauch und damit weniger Kosten als Beispiel – sehe ich oft, dass das Thema verbindet. Wenn Menschen in verschiedenen Rollen ‹plötzlich› wertschätzend zusammenarbeiten. Und nicht zuletzt, wenn es gelingt, in ‹kirchlich prekären Zeiten› auch Neues und Verbindendes aufzubauen.»

Markus Bösch


Festgottesdienst und Ateliers
Am Sonntag, 5. Oktober, wird das zehnjährige Jubiläum mit einem ökumenischen Festgottesdienst gefeiert: Mit dabei sind Christine Aus der Au und Cyrill Bischof von den Thurgauer Landeskirchen, Regierungspräsident Dominik Diezi, Vroni Peterhans von der OeKu und Thomas Volken vom Amt für Energie. Nach dem Apéro sind zwei öffentliche Referate angesagt: «Wenn Kirchen an der Klimakrise dranbleiben» und «Mit dem Grünen Güggel in eine schöpfungsgemässe Kirchgemeinde». Im Anschluss daran werden elf Ateliers angeboten – Näheres dazu auf www.kathromanshorn.ch   (mb)

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